Meinung/Kolumnen/GesMBH

Farbenvielfalt

Dieser Vorgang wurde erstaunt zur Kenntnis genommen, oft sind sich Schwarz und Rot nicht grün.

Karl Hohenlohe
über Politiker

Im Rathaus heftete der rote Wiener dem schwarzen oberösterreichischen Landeshauptmann ein Ehrenzeichen an das Revers.

Dieser Vorgang wurde erstaunt zur Kenntnis genommen, oft sind sich Schwarz und Rot nicht grün.

Dazu der Wiener Bürgermeister: „Es gibt keine Berufsgruppe, die so schlecht miteinander umgeht, wie die Politiker“. Das stimmt. Es wird kaum einen Fleischhacker geben, der den anderen Fleischhacker öffentlich routiniert desavouiert, permanent seine Rechtschaffenheit in Zweifel, und jegliche, noch so positive Anregung ins Lächerliche zieht.

Dies hat dem Ansehen der Politiker geschadet, der Nachwuchs ist dünn gesät. Es ist also ein schöner Zug, wenn man die Freundschaft über die Ideologie stellt und einem vielleicht Andersdenkenden dankt. So feierten gerade vier Minister unterschiedlichster Prägung den 100. Geburtstag ihres Großraumbüros, das man seinerzeit als Kriegsministerium erbaute. Frau Bures, Herr Berlakovich, Herr Hundstorfer und Herr Mitterlehner werken und wirken gemeinsam in dem schönen Haus am Ring, dankenswerterweise durfte ich das Jubiläum moderieren.

Es gelang mir, eine kleine Pointe aus dem vorigen Jahrhundert zu lancieren und darauf hinzuweisen, dass die Postsparkasse auf der anderen Straßenseite schöne Nieten hätte, diese säßen außen.

Die hohe Dame und die hohen Herren lachten aufrichtig, und ich lege meine Hand dafür ins Feuer, nicht deswegen, weil sie dachten, die Mitbewerber hätten sich angesprochen gefühlt.