Eingetaucht in die Wohlfühl-Oase
Schön hatten sie es hier in Mallemort, die Teamspieler
über das Teamquartier
Es herrscht die absolute Ruhe nach dem Sturm. Das Teamquartier der Österreicher, das Moulin de Vernegues, öffnet am Samstag ab 15 Uhr wieder seine Pforten für ganz normale Touristen mit den nötigen Kleingeld. Die Teamkicker sind zum Teil heimgeflogen, einige sind in Frankreich geblieben. Die Familie Fuchs hat sich beispielsweise ein Haus in der Nähe von Avignon gemietet, andere nützen den verfrühten Urlaub für einen Abstecher an die Cote d’Azur.
Schön hatten sie es hier in Mallemort, die Teamspieler. Drei nette Terrassen in der Parkanlage für einen Kaffeeplausch, daneben ein Swimmingpool mit Rattan-Liegen zum Entspannen nach den missglückten Spielen. Seltsam mutet der gebogene Tischtennis-Tisch an, der sich durchaus großer Beliebtheit erfreut hat.
Das Fitness-Zelt steht nach wie vor mitten in der Wiese, eine weiße Plane schützt die Geräte von Technogym vor der Sonne. Spinning-Räder stehen aufgereiht neben Laufbändern. Gebracht hat es letztlich nichts.
Kein Wunder also, dass die Spieler unisono vor dem ersten Match gegen Ungarn täglich von einer Wohlfühl-Oase sprachen, in der ihnen alles geboten wurde. Wie meinte Martin Harnik: "Wir haben hier alles, es ist die ideale Vorbereitung. Es gibt keine Ausreden, jetzt liegt es an uns." Uns es lag an den Spielern, dass sie nicht im Achtelfinale stehen. Nicht an der Erwartungshaltung der Fans, nicht an den sonst so gern als böse angesehen Medien, denen man ohnehin keinen Blick ins Innere gewähren wollte.
Ein Sieg gegen Island hätte gereicht, um am Montag im zwei Stunden entfernten Nizza im Achtelfinale gegen England zu spielen. Für einige hätte das Match ein Sprungbrett auf die Insel sein können. Bei dem Gedanken werden sie sich wohl nicht mehr wohlfühlen.