Violetter Sündenfall
Am Wiener Verteilerkreis sind sie alle ziemlich nervös. Kein Wunder, immerhin hat es die Austria geschafft, in dieser Saison schon so viele Punkte leichtfertig zu verschenken, dass man vor der letzten Runde das Saisonziel Europa League im Fernduell mit Aufsteiger Admira nicht mehr aus eigener Kraft erreichen kann.
Von den Austria-Verantwortlichen wird nun nichts unversucht gelassen, um doch noch in Europa mitspielen zu dürfen. Mit medialen Psychospielchen wird versucht, den Konkurrenten, der sein Saisonziel Klassenerhalt längst erreicht hat, unter Druck zu setzen. Gleichzeitig fordert man von Meister Salzburg sportliche Fairness im Duell gegen Admira ein. Das ist sicher nicht verboten, verursacht aber trotzdem einen schalen Beigeschmack.
Denn die Austria hat vor neun Jahren selbst einen Präzedenzfall geschaffen. 2003 stand man vor der letzten Runde als Meister fest – und trat die sportliche Fairness mit Füßen. Ein inferiore Leistung der Austria bei einer 0:2-Heimpleite gegen Bregenz entschied damals den Abstiegskampf für die Vorarlberger und gegen Ried.