Prägende Generation
Österreich fährt erstmals zu einer EM an der Deutschland erstmals nicht teilnehmen darf
über die goldene Handball-Generation
Österreich fährt erstmals zu einer EM an der Deutschland erstmals nicht teilnehmen darf. So ungewohnt das auch klingen mag in einer der traditionellen olympischen Mannschaftssportarten, Zufall ist keine der beiden historischen Tatsachen. Während der deutsche Handball verzweifelt nach Führungsfiguren sucht, sind die Hierarchien im österreichischen Team stark ausgeprägt. Handball lebt von Struktur und präzisen Anweisungen, offenbar auch abseits des Feldes.
Die Generation um Kapitän Viktor Szilagyi, 34, Stamm-Tormann Nikola Marinovic, 36, und Rückraum-Ass Roland Schlinger, 30, ist nicht zwangsläufig die talentierteste, die Österreichs Herren-Handball je vertreten hat, in jedem Fall aber die prägendste, weil beharrlichste.
Die Mannschaft war in der Vergangenheit mehrmals in Qualifikationen gescheitert, mitunter grandios (etwa beim 24:39-Heimdebakel gegen die Ukraine auf dem Weg zur WM 2009).
Selbst nach der Heim-EM 2010, die als Initialzündung historisiert werden wird, ging der Weg nicht stetig steil nach oben. Dennoch hat diese Generation seit Sonntag alles erreicht, was sie – realistischerweise – erreichen konnte: die Hauptrunde bei der Heim-EM, ein WM- (2011) sowie nun ein EM-Turnier (2014).
Der österreichische Verband war wach genug, um diese identitätsstiftende Rolle zu erkennen und ist längst dabei, die goldene Generation langfristig an den Handball zu binden.