Meinung/Kolumnen/Anstoss

Peanuts und Pfund

Naheliegend, dass andere Sportverbände auf den ÖFB ähnlich eifersüchtig sind wie auf die Skifahrer

Wolfgang Winheim
über Sponsorengelder

Samsung, Raiffeisen, Hyundai und ab sofort auch T-Mobile: Im Lukrieren von Sponsoren ist der Fußball-Bund Weltmeister. Naheliegend, dass andere Sportverbände auf den ÖFB ähnlich eifersüchtig sind wie auf die Skifahrer. Welche Summe der Mobilfunk-Konzern springen lässt, wird im Land der Bankgeheimniskrämer natürlich verschwiegen. Auch Spielerprämien sind nicht transparent.

Bekannt ist nur, dass die Nationalspieler selbst im Falle einer Sensation gegen Deutschland verglichen zu ihren Vereinsgagen Peanuts kassieren. Und dass englische Klubs (dank der extrem hohen Fernsehgelder) im Schnitt am besten zahlen in Europa.

Marko Arnautovic kann somit alle auslachen. Der von Werder Bremen Abgeschobene wird dank seines Transfers zu Stoke, gleichgültig, ob er dort stürmt oder nicht, in den nächsten vier Jahren fünf Mal so viel verdienen wie der Bundespräsident (22.000 Euro brutto monatlich). Womit der Pfund(s)-Kerl A. aus britischer Kicker-Sicht noch immer kein Top-Kassierer ist.

Schuld an diesen Wahnsinnsgagen sind nicht jene, die sie einstreifen, sondern ältere, erfahrene Geschäftsleute, die ( aus Eitelkeit) jungen, oft naiven Typen mit Millionen den Kopf verdrehen.

Aber Ruhm ist vergänglich und trügerisch. Weshalb so manche an falsche Freunde geratene ehemalige Schlagzeilenlieferanten ein paar Jahre nach dem Karriereende kaum noch ihre Handyrechnung begleichen können.