Meinung/Kolumnen/Anstoss

In der Auslage

Koller ist bei einigen Klubs gefragt. Deshalb von aufkommender Unruhe zu sprechen, ist Schwachsinn.

Bernhard Hanisch
über das Interesse an Österreichs Teamchef

Marcel Koller hat – wie vor zehn Jahren – wieder ein Angebot des 1. FC Köln.

Na und?

Warum sollte sich der akribisch arbeitende österreichische Teamchef aus der Schweiz keine Eintragung auf die Wunschliste des deutschen Zweitligisten verdienen? Auch wenn er auf den ersten Blick als eher trockener Typ nicht wirklich auf das Mannschaftsbild des Karnevalklubs passt.

Koller kommt vor im internationalen Wechselspiel, wenn dieser Tage von Vereinen Trainer gesucht werden. Und das ist ein gutes Zeichen und sicher kein Grund, Unruhe im Nationalteam herbeizureden. Wann ist es zuvor schon einmal passiert, dass irgend jemand Interesse gezeigt hat, einen Trainer von der rot-weiß-roten Bank weg zu verpflichten?

Koller ist in der Auslage, die Fußball-Nationalmannschaft ebenfalls.

Will heißen, das Team bekam einen Stempel aufgedrückt und wird wieder ernst genommen.

Womit sich der Kreis zu Köln schließt. Koller kam dorthin im Jahr 2003 und war ein Jahr später schon wieder weg. Er wäre also jetzt einer seiner Nachfolger. Übrigens der mittlerweile zwölfte in neun Jahren. Nebenbei bemerkt, kein Beweis von Kontinuität. Und gerade die soll ja geschaffen werden im österreichischen Fußball.