Fragen, aber richtig
Von Alexander Huber
Peter Schöttels Rauswurf bei Rapid wäre nur eine Symptombekämpfung.
über die Rapid-Krise
Bei Rapid soll alles hinterfragt werden. Ein guter Zeitpunkt, sich dem wahren Problem zu widmen. Das Rapid-Präsidium (Vorstand gibt es keinen) will laut Präsident Rudolf Edlinger "alles hinterfragen", auch den Trainer.Peter Schöttel hat sicher seinen Anteil an der aktuellen Krise. Sein Rauswurf wäre aber nur eine Symptombekämpfung, durch die das Problem dieses Vereins kaschiert, jedoch nicht gelöst wird. Sinnvoller wäre es, bei der Präsidiumssitzung nach der Wurzel des Übels zu fragen:Rapid hat die meisten Fans und erzeugt das größte Interesse. Warum schafft es die Austria dennoch, zumindest genauso viel Geld aufzustellen? Warum kann der Erzrivale mit Hosiner noch einen Qualitätsspieler nachkaufen, während bei Rapid im Sommer bei einem massiv abgespeckten Kader nicht einmal die gewünschte Entlastung für Hofmann zu finanzieren war?Wie viele Großsponsoren wurden in den letzten zehn Jahren ohne politische Seilschaften gewonnen? Und wie viele potenzielle Geldgeber vergrault?Warum dauert es ein Jahr, um festzustellen, dass die Renovierung einer doch offensichtlichen Bruchbude namens Hanappi-Stadion viel zu teuer ausfallen würde?Wenn der Trainer die Qualität des Managements hätte, würde Rapid in der Liga nicht auf Platz drei, im Cup-Viertelfinale und (wenn auch erfolglos) in der Europa League stehen. Nein, Rapid wäre ein Abstiegskandidat.