Anstoß: Stil-Blüten
Zugegeben. Die Zahl der Universitätsdozenten hält sich im österreichischen Fußball-Nationalteam in Grenzen. Auch die der Atomphysiker. Aber was in Boulevardmedien und Verblödelsendern getrommelt wird punkto Verhaltensregeln, ist eine Beleidigung der Intelligenz der Fußballer. Marcel Koller hat angeblich die Zügel angezogen und sei ein Peitschenknaller, der den Spielern verbietet, in kurzen Hosen und Badeschlapfen zum Frühstück zu kommen. Sogar Österreichs Nachwuchs-Nationalteams steigen mittlerweile in mehr als ordentlichen Hotels ab und quälen dort andere Gäste nicht mit Hausmeister-Style. Und wenn man unbedingt einen Schweizer Manierismus sehen will, dann beleidigt man einen Didi Constantini. Auch der Vorgänger von Marcel Koller hat es nicht gerne gesehen, wenn die Spieler bei Besprechungen telefoniert, SMS geschickt oder im Internet gesurft haben. Eines ist offensichtlich: Koller ist zwar verbindlich, schätzt aber eine gewisse Distanz zwischen Team und Öffentlichkeit. Das muss im Haberer-Land Österreich nicht immer schlecht sein. Aber wie man sieht und hört, führt es doch zu gewissen Stil-Blüten.
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