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Bis dahin war sein Transfer eher für einen Marketing-Gag gehalten worden

Wolfgang Winheim
über David Beckham

Während Franz Beckenbauer Bayerns frühes 1:0 dem Juve-Tormann Buffon als „Altherrentor“ anlastete, nannte es der Sky-Kommentator unhaltbar. Wie auch immer: Schütze David Alaba hatte zum zweiten Mal innerhalb einer Woche mit einem abgefälschten Schuss das Glück des Tüchtigen – in Dublin in letzter Minute Österreichs 2:2 erzielt, in München in der ersten die Bayern-Führung.

Alaba macht es Reportern schwer, den gut gemeinten Rat zu befolgen, ihn nicht ständig in den Mittelpunkt zu rücken.

Dass Alaba als Jüngster des Bayern-Starensembles auch Freistoßbälle schießen darf, überraschte ähnlich wie in Paris das Aufscheinen des 17 Jahre älteren David Beckham in der Startformation gegen Barça. Bis dahin war sein Transfer eher für einen Marketing-Gag gehalten worden.

Apropos Marketing: Für Österreichs zweite, sehr jugendfreundliche Leistungsstufe, die am Dienstag vor der Champions League via Sky zu sehen war, hat sich noch immer kein Sponsor gefunden.

Neuer Erster der sogenannten „Heute für Morgen Liga“ ist der SV Grödig, der vielleicht übermorgen ganz oben spielt. Steigt Innsbruck ab und Grödig auf, verkäme die Bundesliga endgültig zur Dorfliga. Doch das kann nicht Grödigs tüchtigem Trainer Hütter und seinen Spielern aus der 7000-Einwohner-Gemeinde vorgeworfen werden. Schon jetzt empfinden TV-Konsumenten den Vergleich mit Auslandsfußball als Kulturschock.