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Österreichs Meister würde in der Champions League nicht schlechter aussehen als Lille oder Zagreb.

Bernhard Hanisch
über österreichische Vereine und die Champions League.

Die Champions League ist längst kein Treffen der Meister mehr. Einige weniger prominente Klubs zahlen dort ihr Lehrgeld. Österreichs Vereine sollten diese Chance nützen. Die Champions League ist für die österreichischen Vereine eine Nummer zu groß. Zumindest nach einer nüchternen Bewertung und einem Blick auf die nackte Statistik, die die letzten Teilnahmen an der Europa League ohne Schönfärberei beschreibt.

Dennoch: Nach der Endabrechnung der laufenden Bundesliga-Meisterschaft dürfen sich Meister und Vizemeister in der Qualifikation um die Teilnahme in der Königsklasse bemühen. Sollte dies wirklich gelingen, reichen die Einschätzungen von der erstrebenswerten Gelegenheit, die eine oder andere Lektion zu erhalten, bis hin zur Gefahr, sich einer großen Peinlichkeit auszusetzen.

Aber warum sollte Salzburg als Champions-League-Teilnehmer international schlechter beurteilt werden als beispielsweise Lille? Die Franzosen, die nach allgemeiner Beurteilung aus einem der besten Ausbildungsländer in Sachen Fußball kommen, haben in ihrer Gruppe noch keinen Punkt geholt. 2:12 beträgt das Torverhältnis. Dinamo Zagreb? Null Punkte, null Tore.

Also warum nicht? Österreichs Meister würde in keinem Falle schlechter aussehen in dieser Königsklasse. Nur hineinkommen müsste er halt zuerst einmal.

bernhard.hanisch@kurier.at