Meinung

Finanzchaos beim FC Barcelona: Nur noch ein Klub wie jeder andere

„Més que un club“ – das Motto des FC Barcelona soll Offenheit zeigen. Ende der 1960er-Jahre, also noch in der Franco-Diktatur, wollte ein Präsident damit die soziale Bedeutung des Fußballvereins in Katalonien hervorheben. In der jüngsten Separatistenbewegung jedoch begab sich der Klub in turbulenteres Fahrwasser. Fußballerisch setzte der ehemalige Franco-Klub Real Madrid im neuen Jahrtausend auf galaktische Neuerwerbungen. Barça antwortete mit Tiki-Taka-Spiel von klubeigenen Sympathieträgern wie Xavi, Iniesta oder Messi.

Mittlerweile werden wahllos Spieler zusammengekauft und verscherbelt. Aus der einstigen Talenteschmiede La Masia kommt oft nur Mittelmaß. Barcelona ist nur noch ein Klub wie viele andere. Einer, der für den Kommerz alles opfert. Mehr als 100 Jahre hat der Verein ohne Sponsor-Logo auf den Dressen gespielt. Dann wurden die Fans mit Unicef an einen Aufdruck auf der Brust gewöhnt, um diese ab 2011 an Katar zu verhökern. Mittlerweile bekam sogar das altehrwürdige Camp Nou einen gesponsorten Vornamen.

Joan Laporta ist seit 2021 wieder Präsident. Er drückt den Klub permanent die Sympathieskala hinunter, verscherbelt Familiensilber auf Jahrzehnte und lässt Spieler wegmobben. Einst sagte er: „Wir sind mehr als ein Klub, weil man uns mit Demokratie und der Verteidigung der Menschenrechte verbindet.“ Mehr als ein Witz könnte man mittlerweile auch sagen. „Més que una broma.“

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