Meinung/Bodyblog

Mein Workout: Bollywood Dance

Wer von Zumba begeistert ist, wird Bollywood Dance vergöttern. Das Prinzip mag dasselbe sein: ein Haufen tanzbegeisterter  Popowackler macht zu lauter Partymusik schweißtreibende Choreografien. Doch während Zumba scheinbar zufällig für die Liebhaber von Latino-Klängen entwickelt wurde, ist Bollywood Dance mehr als ein bisschen Dingelingling in bunten, schwebenden Gewändern.  Es beruht auf einer langen Geschichte von Tradition und Spiritualität. Langweilig? Keineswegs.

Jede Handbewegung, jede Fingerstellung, sogar jede Regung der Augenbrauen ist Teil einer Erzählung. Denn der klassische indische Tanz gilt in Indien als heilige Handlung mit religiösem Ursprung. "Jeder Bollywood-Tänzer, der etwas auf sich hält, hat vorher klassischen indischen Tanz gelernt – wie Ballett", erklärt meine Tanzlehrerin Bhakti Devi. In ihrem Unterricht wird daher auch nicht gleich wie wild drauf los gewackelt. Zuerst entspannen wir uns vom Alltagsstress, danach folgen ein paar Asanas aus dem Yoga. Erst dann werden Schritt für Schritt die einzelnen Atami, die typischen Kopf- und Augenbewegungen, sowie die Mudras, die Hand- und Fingerstellungen, einstudiert.  Jede Haltung symbolisiert einen Teil der Geschichte.Wichtig ist der Ausdruck, mit dem wir unsere Zuschauer berühren wollen. Was die Profis jedenfalls erfolgreich tun – nicht umsonst haben die glamourösen Musicals aus der indischen Filmfabrik die Hollywood-Maschinerie längst überholt.

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Die Wertung

➜GEEIGNET FÜR:  Ausdrucksstarke Seelentänzer und körperbewusste Geschichtenerzähler.

➜FUN-FAKTOR:  Spannender als Yoga, spiritueller als Ballett und anspruchsvoll wie Schauspielerei.

➜EFFEKT: Eine Herausforderung für die Koordination. Aber  Balsam für die Seele.

➜INFOS: Ein 10er-Block in der indischen Tanzschule kostet 150 Euro,  Infos: www.indische-tanzschule.com, Bollywood-Workshops unter www.maenada.at