Passion statt Pflichtprogramm

Ich hatte schon einige Mitgliedschaften in Fitnessclubs: Ich habe mich enthusiastisch angemeldet, wollte alle möglichen Kurse auskosten – und kann an zwei Händen abzählen, wie oft ich im Endeffekt dort war. So ähnlich erging es mir mit sämtlichen erstandenen Staubfängern, äh, Fitnessgeräten.

Der Wille war da, aber es kam dann doch immer wieder etwas dazwischen. Ein Afterwork-Drink mit Kollegen oder Freunden, Überstunden im Büro. Oder ich hatte nach einem anstrengenden Tag einfach keine Lust darauf, mich auch noch auf dem Crosstrainer abzustrampeln.

Ich dachte immer, der Fehler liegt bei mir: Ich bin zu faul. Ich brauche mehr Disziplin. Augen zu und durch. Doch je mehr ich mich zwingen wollte, desto weniger habe ich trainiert.

Irgendwann kam die große Erkenntnis: Es liegt nicht an mir, sondern am Sport, besser gesagt an der Sportart. Ich hatte einfach noch nicht mein Training gefunden. Ich brauche Passion statt Pflichtprogramm.

Ja, das gibt es und es ist für jeden etwas Anderes. Man muss es nur finden. Seit ich die Workouts besuche, die mir wirklich Spaß machen, braucht es keine Überwindung mehr. Ich bin sogar schlecht gelaunt, wenn ich es einmal nicht zum Training schaffe.

Wie mir das gelungen ist? Statt mich irgendwo mit einem Knebelvertrag anzumelden, habe ich Schnupperstunden besucht. Vieles fand ich für ein, zwei Mal lustig, verlor aber schnell wieder das Interesse – bis es mich irgendwann gepackt hat und ich dabei geblieben bin.

Meinen Poledance-Unterricht will ich heute nicht mehr missen – für mich die ideale Mischung aus Kraft- und Koordinationstraining. Genauso geht es mir mit meinen TRX-Stunden – dem Eigengewichtstraining der Navy Seals. Dafür verschiebe ich Afterwork-Drinks gerne auf andere Abende. Denn jetzt brauche ich die Workouts als Ausgleich für stressige Tage.

Fazit:

Wer ständig vom schlechtem Gewissen geplagt wird, dass er es nicht zum Sport schafft, sollte nicht nur seine Disziplin hinterfragen, sondern auch sein Training. Wenn etwas in einem die Passion weckt, dann macht macht man es gerne und nimmt sich auch die Zeit dafür.