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Mit Farbe auf Luft malen!

Unter der Decke des Saals im neuen Messenezentrum von Nürnberg schwebten viele Luftballons. An manchen, den großen, hing ein Faden nach unten mit je einem Zettel drauf. Das sind Wünsche von Kindern für Spielzeug, das es noch nicht gibt, wurde bei der Eröffnung der jüngst zu Ende gegangenen weltgrößten Spielwarenmesse verraten. Die Moderatorin bat Gästinnen und Gäste der Festveranstaltung einige der Zettel zu "pflücken" und die Ideen der Kids vorzulesen. Der erste war sozusagen ein Volltreffer. "Buntstifte, die in der Luft malen können". Ob der die erwachsene Jury für den Teens- & Familiy-Award inspiriert hatte? Den gewann nämlich ein einfach zu handhabendes, ungiftiges Airbrush-Set. Zwar nicht Bunt- aber andere Stifte, die luftbetrieben Farbe sprühen. Fast der zitierte Wunsch.Grüner als die Oldies Manche Wünsche drückten aus, dass Menschen offenbar zu wenig für unsere Umwelt tun: Actionfiguren, die den Klimawandel bekämpfen, umweltfreundliche Spielzeugautos… Wenn die Messe auf Nachhaltigkeit setzt und einen eigenen Bereich dafür geschaffen hat, liegt sie auf der Linie dieser Kinderwünsche. Wenngleich sie etwa bei der Vergabe des diesjährigen "Grünen-Spielzeugpreises" um etliches weniger umweltfreundlich entschied als bei der Auszeichnung des Schulbewerbs. Da setzten die Kinder aller drei Top-Klassen auf nachhaltige, umweltfreundliche, nachwachsende Materialien.Schaffen sich Eltern selber ab? Andere Wüsche: "Ein Roboter, der mit mir Brettspiele spielt", "ein Kuscheltier, das wegläuft, so dass ich mit ihm fangen spielen kann", "ein Buch, das sich selber vorliest"… Auch der zuletzt genannte Wunsch ist ja mit dem Storio (V-Tech) annähernd getroffen. Sollten nicht aber gerade die beiden letztgenannten Wünsche (samt ihrer Verwirklichung) bei Eltern ein wenig Alarmglocken läuten lassen? So wenig Zeit für Kinder, dass diese sich die Erfüllung solcher Wünsche nur mehr von automatisierten, elektronischen Spielzeugen erhoffen/erwarten?