Tennis - Neue Partnerschaften und Hoch-Zeiten
Von Harald Ottawa
Wenn Jürgen Melzer in 30, 40 Jahren die Österreichische Tennischronik auspackt, wird er möglicherweise zu seinen Enkerln sagen: „Schaut’s Kinder. 2012 war ein sehr gutes Jahr.“ – „Warum?“ Weil sich das Daviscup-Team um den neuen Kapitän Clemens Trimmel erstmals seit 1995 mit einem Sieg über Russland für das Viertelfinale qualifiziert hat. Vielleicht wird in dieser Chronik auch stehen, dass die Österreicher sogar in Valencia den Spaniern einen heißen Flamenco geboten haben, nach einem 3:2-Sieg vom Platz getragen wurden und anschließend im Semifinal-Kampf in den USA .... Ganz sicher wird Melzer aber seinen Enkerln erzählen können: „Mein Manager Ronnie Leitgeb wurde am 25. März zum Präsidenten des Österreichischen Tennisverbandes gewählt.“ Und es wäre wünschenswert, wenn Österreichs bester Tennisspieler nach Thomas Muster auch in ferner Zukunft erzählen könnte: „Seit damals ging es aufwärts im ÖTV.“Weil die Strukturen verbessert wurden. Weil die Gelder für Talente besser aufgeteilt wurden, weil nicht nur Unbegabte in der Südstadt mit finanziellen Zuwendungen erfreut wurden, sondern auch Jugendliche, die ihren Job wirklich können. Weil die besten Ausbildner des Landes zusammengetrommelt wurden und mit ausländischen Toptrainern in die Verbandsarbeit eingebunden wurden. Und weil es auf einmal viel mehr ÖTV- und Future-Turniere gab. Und weil Leitgeb auch seine hervorragenden internationalen Kontakte spielen ließ und ein bisserl Know-how von anderen Nationen eingebracht hat. Es bleibt zu wünschen, dass Jürgen Melzer kein Märchenbuch erwischt.
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