Happy Old Year
Von Harald Ottawa
Es riecht alles nach einem Zweikampf
über das Tennisjahr 2012
2655 Punkte. Mit diesem Vorsprung geht Novak Djokovic in die Pause. Dazwischen passt ein Grand-Slam-Titel und beinahe ein Finale eines Masters-1000-Turniers. Freilich, der Serbe war heuer nicht mehr so dominant wie im Vorjahr (4100 Punkte Vorsprung auf den Spanier Rafael Nadal), aber dieser Punktepolster sagt dennoch einiges aus.
Vor allem in den jüngsten Monaten hat der 25-Jährige wieder aufgezeigt. Sein Konditionstrainer, der Tiroler Gebhard Gritsch, berichtete mir einen Tag nach seinem Sieg über Federer in London stolz, dass sein Schützling in Asien und London wieder zur Stärke des Vorjahres zurückgefunden habe.Hat er. Und dennoch war dieses Jahr ein unglaubliches Jahr. Vier verschiedene Sieger bei den Majors gab es zuletzt 2003. Und: Der Brite Andy Murray hat endgültig das Ticket für die Allerbesten gelöst.
Wie sieht die Zukunft aus? Es riecht alles nach einem Zweikampf zwischen Djokovic und Murray. Federer, der beste Spieler aller Zeiten, darf freilich nicht zum alten Eisen gezählt werden, der 31-Jährige wird aber nicht jünger. Und ob Rafael Nadal wieder den Sprung ganz nach vorne schafft, darf bezweifelt werden. Aber: Auch 2009 fehlte der Spanier lange und startete 2010 mit drei Grand-Slam-Erfolgen durch.
Damals gab es allerdings noch keinen Djokovic in Hochform und damals gab es noch einen Murray, der den Druck noch kein Grand-Slam-Turnier gewonnen zu haben. Und: Damals galten Djokovic und Murray als Thronfolger. Heute sind sie selbst Könige. Djokovic als Numer eins, Murray auch als Olympiasieger. Bleibt die Hoffnung, dass Nadal diesem Sport noch länger erhalten bleibt. Und das Federer noch einmal allen Unkenrufen zum Trotz noch einmal sein ganzes Können auspackt.