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Glühender Most

Jedes Jahr haben mehr Standler den süffigen Obsttrunk im Sortiment

Mag. Ingrid Teufl
über die Vorzüge von Glühmost

Ein heißes Getränk in einem hübschen Häferl gehört zum Adventmarktbesuch wie Weihnachtsmusik und süße Leckereien. Immer öfter greifen die Besucher dabei mittlerweile statt Glühwein oder Punsch zu Glühmost. Der fruchtige, leicht säuerliche Geschmack von Most mundet nicht nur gut gekühlt im Glas, sondern eben auch heiß und mit den typischen Gewürzen wie Zimt(rinde), Sternanis, Nelken versetzt im Häferl. Kein Wunder, schließlich verfügen sie bei vollem Geschmack meist auch noch über einen niedrigeren Alkoholgehalt. Eine ausgewogene Mischung liefern dabei besonders Mischlingsmoste aus Birnen und Äpfeln. Je nach Anbieter und Rezept werden sie zusätzlich mit Fruchtsaft verdünnt und/oder gesüßt.

Der Glühmost-Trend ist aber nicht nur auf die Most-Herkunftsregionen wie das niederösterreichische Mostviertel, Oberösterreich oder Kärnten beschränkt. Auch in Wien haben jedes Jahr mehr Standler den süffigen Obsttrunk im Sortiment - am Karlsplatz etwa beim Bio-Punschstand "Zum Franz", wo Most aus dem oberösterreichischen Neumarkt im Mühlkreis verwendet wird (ein Häferl um 3 €).

Auch die Familie Zöchling aus Michelbach an der Grenze zum Wienerwald beliefert Wiener Märkte, etwa jenen in Schönbrunn. Den größten Absatz macht man am "Nutzhof" aber durch den Ab-Hof-Verkauf der fix und fertig gemischten Glühmoste. "Man merkt, die Kunden wollen natürliche Produkte." Ein Liter kommt auf 1,40 € (im 5-Liter-Bag 9 €, 10-Liter-Bag 16 €).

Fix und fertig gemischt für daheim

Auf den Verkauf in der Umgebung setzt auch Familie Mairinger im Bezirk Freistadt. Ihren ausgewogenen Glühmost, der nur mehr erwärmt werden muss, wird etwa über Spar in ganz Oberösterreich vertrieben, im Raum Freistadt haben auch andere Lebensmittelhändler die Literflaschen im Sortiment. Und auch ab Hof (1 Liter/1,65 €) ist das Getränk zu haben.

Eine runde Mischung haben auch Monika und Johannes Zahrl vom Lieglhof bei Amstetten kreiert. Ihr Glühmost besticht nicht nur durch die typische Fruchtigkeit sondern auch durch Süße - und kann durchaus auch ohne Geschmacksverlust mit etwas heißem Wasser verdünnt werden.

Selbst gemacht

Übrigens: Wer noch einige Mostflascherln im Keller hat, kann sich seinen ganz persönlichen Glühmost auch selbst kreieren. Dafür Mischlingsmost einfach mit Zimtrinde, einigen ganzen Nelken und einem Sternanis erwärmen (nicht kochen) und etwa 10 bis 15 Minuten ziehen lassen. Wer will, kann den Glühmost nach Wunsch verfeinern oder mit Fruchtsaft verdünnen.