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Nach dem Sommer ist vor dem Winter

Bevor ich aber endlich Ade zum Badewetter sage, gehe ich noch mal schwimmen. Aus Protest.

Marco Weise
über Partys, Konzerte, Events und das Ende des Sommers.

Kaum hat der Sommer begonnen, ist er auch schon wieder vorbei. Es ist zum Weinen. Denn nun stehen – bis auf ein paar spätsommerliche Ausreißer-Tage – wieder gefühlte sechs Monat mit Grau und Kalt vor uns. Der Winter sagte in den Alpen bereits "Hallo", die Übergangsjacke konnte sich bereits als guter Freund erweisen, die Studenten kommen in die Stadt zurück und die Clubs werden ihre Gartenmöbel auch bald einwintern. Kurzum: Baba Sommer, bis bald! Bevor ich aber endlich Ade zum Badewetter sage, gehe ich noch mal schwimmen. Aus Protest. Oder so.

Die erste Gelegenheit dafür bietet sich beim Nachtschwimmer in der Pratersauna diesen Mittwoch. Zu Gast ist Avatism, ein wunderbare Produzent und Geisterhouse-Techno-Romantiker mit Hang zur Melancholie. Dazu gibt es noch ein vom Schmusesalon gestaltetes Programm, bei dem Küsserkönige und Herzensbrecher auflegen. Liebe Mädchen, nehmt euch in Acht. Des Weiteren feiert die Pratersauna im 4. Lebensjahr auch ihren 44.444 Facebook-Fan. Gefeiert werden aber alle Gäste, die an diesem Abend nur 4 Euro Eintritt zahlen

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Im Badeschiff kann man sich hingegen die Show von Lea Lea ansehen. Die Singer/Songwriterin und Kämpferin für eine bessere wie gerechtere Welt wird ihre zwischen HipHop-, R’n’B- und Reggae-Rhythmen wechselnden Tracks vom Stapel lassen. Diese Frau hat laut BBC noch eine große Zukunft vor sich. Das sehe ich ähnlich. Noch ein Geheimtipp. Noch...

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Im B72 kann man sich die Band Me And My Drummer ansehen. Das Duo aus Berlin verzaubert die Popwelt seit geraumer Zeit mit liebevoll arrangierten Songs. Besonders eindrucksvoll und verzaubernd ist die Stimme von Charlotte Brandi. Fever Ray lässt grüßen. Auf eine Gänsehaut sollte man sich einstellen.

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Gewinnspiel: KURIER.at verlost für das Me And My Drummer-Konzert 2x2 Karten. Eine eMail mit dem Betreff "Me" an kult(at)kurier.at genügt.

Am Donnerstag geht die Albert & Tina-Saison zu Ende. Den Abschluss macht der heimische Produzent Ken Hayakawa, der gerade mit Julian & der Fux in den FM4-Charts vertreten ist. Es wird noch mal richtig voll werden.

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Apropos Fuchs: Für die Faux Fox-Macher gab es keine oder nur wenig Sommerpause. Denn eine neue Ausgabe stand am Programm. Diese wird nun war am Donnerstag im Volksgarten Pavillon präsentiert. Ab 23:00 Uhr sind die Pforten zum Fuchsbau geöffnet. Neben schönen und hippen Menschen gibt es auch wieder Musik der Sorte „Alles ist erlaubt“.

Am Freitag heißt es Daumen drücken – für Österreich. Und gegen Deutschland. Wer sich nicht für Fußball interessiert, sondern lieber Blixa Bargeld von den Einstürzenden Neubauten live erleben möchte, sollte sich am Freitag im TBA 21 (Augarten) einfinden. Dort wird Bargeld die Grenzen zwischen Sprache und Musik neu verorten. Der mürrische Zampano wird seine unverwechselbare Stimme erheben und als Instrument und Waffe einsetzen. Die Performance startet um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei. Wie so eine Performance von Blixa Bargeld aussieht, kann man sich hier ansehen.

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Der Susi Klub kommt auch aus der Sommerpause zurück. Ort der Sause ist erneut das Kunst- und Kulturzentrum DasWerk. Dort kann man sich dann nicht nur ein Bussi beim Eintritt abholen, sondern auch tanzen – zum Beispiel zu den Platten von der bezaubernden Misonica. Herz, was willst du mehr?!

Beim Aufguss in der Pratersauna schaut Rodriguez Jr. auf ein Set vorbei. Der bei dem Berliner Label Mobilee unter Vertrag stehende Produzent wird seine feinen TechHouse-Tracks (live) präsentieren.

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Gewinnspiel: KURIER.at verlost für den Aufguss mit Rodriguez Jr. 2x2 Karten. Eine eMail mit Betreff "Bittersweet" an kult(at)kurier.at genügt.

DJ DSL, der gebürtige Wiener mit Wohnsitz in Hamburg, kommt am Freitag in seine Heimatstadt zurück und wird im Leopold HipHop-Klassiker und anderes rares Zeug verlegen.

„Wer nicht kommt, den fi**t das Leben“, meinen zumindest die Veranstalter der Fashion Fucked-Party im Burnlab Vienna. Na ganz so schlimm wird es beim Fernbleiben nicht werden, versprochen. Verpassen würde man ein paar Gratisgetränke, Mode aus Österreich, Designer zum Angreifen und viele schöne Menschen. Danach geht es mit einem „House Of What the Fuck“ im Wirr weiter – ab 23.00 Uhr.

Im Loft gibt es einen Dresscode. Der ließt sich so: Der Herr trägt Hut und Hosenträger, die Dame Perlenkette passend zum taillierten Kleid. Also ab in das Gewand eurer Urgroßeltern und feiert im Stil der 20er. Am Programm steht nämlich das erste Lindy Loft nach der Sommerpause. Es wird also wieder geswingt und um die Damen geworben: Der nächste Tanz gehört mir. Und so weiter...

Am Samstag feiert Radio Orange seinen 15. Geburtstag. Das Freie Radio lädt zur großen Sause an den Donaukanal. Gefeiert wird im Kunst- und Kulturzentrum DasWerk, in der Grellen Forelle und am Gelände davor - inklusive Open-Air-Bühne. Zu hören gibt es, was einem auch auf Radio Orange geboten wird. Soll heißen: Musik aus Afrika trifft auf den chinesischen Tanzverein, Female-Pressure-Beats treffen auf ein bisschen Balkan und Rock. Beginn ist um 18.00 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Zur Sache geht es diesen Samstag auch im Volksgarten. Da das Mode Talking ebenfalls Sommerschluss feiert, wurde kurzerhand der ganze Volksgarten gemietet. Dafür wurden einige Crews geholt, die sich dann um die einzelnen Räume kümmern: Not Invited und Praterei. Letztere bespielen die Säulenhalle und holen mit Sven Weisemann eine tolle Verstärkung nach Wien. Hier noch ein kurzer Auszug des wahrlich feinen Line-ups: Headman, Pulsinger, FarbDiscoGraphie und Dennis Yashin. Das typische Volksgarten-Publikum wird damit wohl nicht so seine Freude haben. Gut so!

Auch das Meat Market meldet sich aus der Pause zurück. Milton Bradley aus Berlin gibt den Headliner. Das bedeutet: Knallharter Techno trifft auf viel Beton und eine homoerotische Atmosphäre. Der Dresscode für den Abend sei an dieser Stelle noch verraten: "be sporty, be sexy, show some skin".

Wer sich am Sonntag einen schönen Tag in Wien machen will, dem sei ein Heuriger ans Herz gelegt. Ich war zum Beispiel letztes Wochenende bei der Sissi Huber und beim Leitner am Fuße des Wilhelminenbergs – bei beiden sollte man reservieren. Den warmen Rharbarberkuchen beim Leitner (Sprengersteig 68) sollte man unbedingt probieren.

Wer eher auf Burger, Fritten und Musiktalk steht, der ist bei Christopher Justs Sommergesprächen auf der Terrasse der Grellen Forelle besser aufgehoben. Dieses Mal ist Skero sein Gast. Das Texta-Mitglied wird dann über seine „Kabinenparty“ und andere Ereignisse seines Labens plaudern und dazu Musik spielen.