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Feiern für eine "bessere Welt"

Eine bessere Welt ist möglich. Obwohl: Der Ober sticht immer den Unter

Marco Weise
gibt Tipps fürs Wochenende

Es weihnachtet schon sehr. Das merkt man an der Anzahl der Veranstaltung, bei denen man Gutes tun kann. Da zahlen sich die Kopfschmerzen nach einem Rausch endlich mal aus. Für einen selbst natürlich nicht. Aber andere profitieren vom eigenen Durst allemal. Trinke - und tue Gutes, so das Motto. Moralisch korrekt wird es bereits am Donnerstag. Denn da wird Florian Weber, vom Beruf Schlagzeuger bei den Sportfreunden Stiller, seinen Roman "Grimms Erben" im Phil vorstellen. Der sympathische Münchner erzählt auf über 400 Seiten drei, auf den ersten Blick nicht zusammenhängende Geschichten, deren Handlungen und Schicksale im Schlusskapitel aber zusammengeführt werden. Weber erzählt dabei lebendig, witzig, spielt mit unterschiedlichen Märchenmotiven und schwingt dabei auch gerne die Moralkeule: Eine bessere Welt ist möglich. Obwohl: "Der Ober sticht immer den Unter". Wer also Lust auf eine Märchenstunde hat, ist am Donnerstag ab 20 Uhr im Cafe Phil in der Gumpendorferstraße richtig. Florian Weber wird aus seinem Buch lesen und danach noch ein paar seiner Lieblingsplatten auflegen. Der Eintritt ist frei.

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In der Transporter Bar präsentiert am Donnerstag die heimische Band A Life A Song A Cigarette ihr Video zum Song "Ginger". Dieser stammt aus dem neuen Album der Band, das mit "Tideland" betitelt wurde. Im Rahmen des Club Weird Kong werden sich also Freunde, Bekannte und Fans der Band im Transporter einfinden. Musikalisch begleitet wird das zum einen von FM4-Schreiberling und Szenekenner Philipp L’Heritier. Zum anderen wird die Band selbst ein paar Songs zum Abend beisteuern.Im Xpedit Kiosk lädt das Wiener DJ-Urgestein Christopher Just zur Veranstaltung "Deilia Bstevice". Franz Posch hat sich zwar nicht angekündigt, aber immerhin kommt David Schalko – der Mann hinter "Die Sendung ohne Namen" oder "Braunschlag". Er wird sich an diesem Abend als Gast-DJ versuchen. An diesem Abend gilt auch: Bringt CDs und Platten mit. Just wird sie spielen, ihr müsst nur sagen, warum und wieso.

Sexy Deutsch. Dieser – nun ja – etwas gewöhnungsbedürftige Name taucht im Wiener Partykosmos immer öfter auf. Diese unregelmäßig über die Bühne gehende Veranstaltung findet mal hier, mal dort statt. Das nächste Mal wird die Camera in Wien Neubau bespielt – und das an einem Donnerstag und auf zwei Floors. Dafür wird auch der in London ansässige Oneman eingeflogen, der für den Londoner Club Fabric unlängst einen Mix abgeliefert hat. Erwarten darf man sich UK Garage, Postdubstepirgendwas und ein bisschen House aus vergangenen Tagen. Nicht übel.

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Der Wiener Fotograf Klaus Pichler zeigt in seiner Reihe "Skeletons in the Closet“ Objekte aus der gigantischen Sammlung in den weiten Gängen abseits der prunkvollen Ausstellungsräume des Naturhistorischen Museums. Frei nach "Nachts im Museum", der Klamaukkomödie mit Ben Stiller aus dem Jahr 2006, irrt also ein verirrter Hai durch die Kellergänge, machen es sich Neandertaler auf der Bürocouch gemütlich und breitet ein Flugsaurier seine Schwingen unter den Belüftungsrohren aus. Die Ausstellung ist vom 16. November bis zum 9. Jänner im Saal 50 des Naturhistorischen Museums Wien zu sehen.

Beim Österreichischen Spielefest im Austria Center kann man von Freitag bis Sonntag die Zeit vergessen: Es warten rund 5.000 Brett-, Karten- und Gesellschaftsspiele auf den Besucher. Spiele, die entdeckt und gespielt werden wollen. Dafür stehen rund 1.500 Spieltische bereit, an denen die Hersteller einem über ihre Neuheiten am Markt informieren. Natürlich kann man zur Abwechslung auch auf Klassiker zurückgreifen - Herz ist Trumpf!Termine:  Freitag bis Sonntag – jeweils 09:00  bis 19:00 Uhr.

Am Freitagabend wird sich Patrick Pulsinger ihm Rahmen des Zirkus Maximus über die Anlage und die Lautstärke im Morisson Club wundern. Aber lauter, dürfen die Veranstalter derzeit nicht drehen. Gesetz ist Gesetz - und dieses feiert scheinbar nicht gerne Partys. Am Samstag feiert dort auch der Bubble Club sein 4-jähriges Bestehen.

Für Freitag hat sich Alejandra Iglesias alias Dinky beim Hart aber herzlich angesagt. Die Frau hinter den Plattentellern wuchs in Santiago de Chile auf, lebte später in New York und zog vor rund zehn Jahren in die Partymetropole Berlin. Dort sog sie die Clubkultur auf und veröffentlichte ihren Hit „Acid In My Fridge“ auf dem renommierten Label Cocoon. Heute spielt sie regelmäßig in der Panoramabar und ist längst zuhause auf großen Festivals wie dem Sónar in Barcelona. Am Freitag gastiert sie beim Hart aber herzlich in der Pratersauna.Gewinnspiel: KURIER verlost fürs Hart aber herzlich 2x2 Karten. Eine eMail mit dem Betreff "Acid" an kult(at)kurier.at genügt.

In der Manga Bar (ehemalige Pizzaria Alessandro) im 7. Bezirk (Westbahnstraße) macht das Vice-Magazin eine Rap Party. In den Keller passen zwar maximal 200 Leute – angemeldet sind auf Facebook aber bereits knapp 500. Das liegt wohl am bei Vice-Partys immer angepriesenen Gratis-Bier, um das sich die Gäste auch gerne streiten. Naja, wer’s mag…

Fesch am Markt

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Dieses Wochenende kann man auch wieder modisch verbringen. Der Fesch Markt gastiert nämlich an zwei Tagen (Samstag und Sonntag) in der Ottakringer Brauerei und versammelt unzählige Labels aus den Bereichen (Mode, Kunst und Design) an einen Ort. Man kann sich also neu einkleiden, Möbelstücke für die Wohnung kaufen und noch ein Bild eines aufstrebenden Künstlers mit nach Hause nehmen. Wer für für Mode und Design wenig über hat, der kann sich am Abend bei der Fete Fesch die Beine vertreten. Die Party findet im Ragnarhof statt und ist einer von vielen Side-Event des Fesch Markts.

Ein anderer Anlaufpunkt im Rahmen des Fesch Markts am Wochenende ist auch die Fesche Kleidertauschbörse inklusive Punschtrinken für Ute Bock. Das Ganze findet in der Grundsteingasse 16 (ebenfalls im 16. Bezirk) statt. Und so einfach geht’s: Einfach alte Kleider mitnehmen, abwägen lassen und gegen einen Kilobon von 5 Euro eintauschen. Dieser dient dann als Währung und kann für Klamotten aus der Tauschbörse eingelöst werden. Wer nicht mehr tauschen möchte, kann sich einen Punsch holen. Der Erlös wird an den "Flüchtlingsverein Ute Bock" gespendet.Gewinnspiel: KURIER verlost 2x2 Karten für die Fête Fesch am Samstag im Ragnarhof. Eine eMail mit dem Betreff "Fesch" an kult(at)kurier.at genügt.

 

 

"Es ist zum Speibn"

"30 Jahre Global 2000. Genieren muss man sich." Diese Worte werden der Schauspielerin Dolores Schmidinger auf einem Plakat in den Mund gelegt. Es ist die Werbung für das Global 2000-Fest im WUK am Freitagabend. Zum Feiern gibt es im Grunde genommen wenig. Denn Global 2000 gibt es nach 30 Jahren noch immer, "weil die Welt noch immer nicht so ist, wie sie sein sollte". Dass es Global 2000 nach wie vor gibt. ist für die Schauspielerin Angelika Niedetzky ein "Skandal". Für Alexander van der Bellen von den Grünen ist es "zum Speibn". Weitere 30 Jahre will man an dieser Stelle Global 2000 also nicht wünschen. Aber eine "bessere Welt" lässt sich von heute auf morgen wohl auch nicht etablieren. Und so sammelt Global 2000 mit einem Fest Geld für weitere Aktivitäten: Präsentiert wird junge Mode aus Second-Hand Materialien von der Modeschule Herbststraße. In Pimp Up-Workshops kann man sich sein  T-Shirt selbst bemalen. An Musik fehlt es natürlich auch nicht: Texta, Elektro Guzzi, Makossa & Megablast, Binder und Krieglstein und James Choice werden im Rahmen des Festes auftreten - für die gute Sache. Eintritt: 18 Euro Spende an der Abendkassa; 15 Euro Spende Vorverkauf (erhältlich bei WienXtra, Jugendinfo und WUK-Shop).

Am Sonntag kann man sich im B72 zurück lehnen und mit Martin Henrik Gustafsson alias Boy Omega in eine andere, bessere Welt flüchten. Der Schwede mit der Gitarre im Arm und dem Liebes- und Weltschmerz im Herzen wird die Songs aus seinem aktuellen Album "Night Vision" live präsentieren.Gewinnspiel: Wir verlosen dafür 2x2 Karten. Eine eMail mit dem Betreff "Boy" an kult(at)kurier.at genügt.

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Nach seinem Ausflug Anfang des Jahres ins Wiener Konzerthaus, kommt Kurt Wagner - der Seelentröster mit der klaren Soulstimme - gemeinsam mit seinem Ensemble Lambchop, der  vermeintlich leisesten Big Band der Welt, wieder ins WUK.

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Armut

Auf die Schokoladenseite des Lebens sind in Österreich nur wenige gefallen. Und die Kluft zwischen Arm und Reich wird immer größer. Um das festzustellen, braucht man nicht unbedingt eine Studie zu diesem Thema, aber Zahlen sagen eben viel aus: Mehr als eine Million Österreicher (!!!) sind laut Statistik Austria arm oder armutsgefährdet. 511.000 Menschen leben in manifester Armut – unter ihnen über 140 000 Kinder und Jugendliche. Erschreckend und traurig zugleich. Viele haben wenig und wenig haben viel. Während sich die einen nicht mal mehr das Wohnen leisten können, werden andere immer reicher. Armut hat auch ein Gesicht. Das kann man anlässlich einer Ausstellung im Rahmen von "eyes on", dem Monat der Fotografie, sehen. "LebenskünsterInnen – Armut made in Austria"  nennt sich diese Ausstellung, die vom 19. November bis 19. Dezember 2012 im Möbellager des Volkshilfe Würfels in der Muthgasse 105 im 19. Bezirk zu sehen sein wird. Rahmenprogramm der Eröffnungsvernissage (19. November ab 18 Uhr) ist eine Modenschau by Silvia Schödelbauer & Johanna Klaus. Ab 20 Uhr legt DJ Philipp Blecha vom Club Pompadour auf.

Eigensinnig

Neben dem noch immer laufenden Monat der Fotografie "eyes on" stellt auch Toni Tramezzini, der Initiator und Betreiber der temporären Kreativstätte "Fox House", seine Bilder im Eigensinnig aus. Nach dem das "Fox House" in der Westbahnstraße abgerissen wurde, haben sich Toni Tramezzini und die Modedesignerin Stefanie Hofer zusammen getan und einen neuen Shop am schönen St. Ulrichs Platz im 7. Bezirk aufgesperrt. Dabei handelt es sich um einen Modeshop, der gleichzeitig auch Galerie ist - und zwar für (Street-)Fotografie. Kombiniert wird also ein Schauraum für schwarz-weiß-graue Mode mit internationalen Labels und ein Ort für Fotografie.

Zum Blog: An dieser Stelle schreibt der KURIER-Redakteur Marco Weise über seine nächtlichen Streifzüge durch die Wiener Clubs und Bars, Veranstaltungstipps und Entdeckungen in den Wiener Grätzeln. Zu gewinnen gibt es eigentlich auch immer etwas.

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