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Orangenpunsch statt Regierungsprogramm

Der Schlaf vor Mitternacht ist der beste.

Anna Gasteiger
über "Im Zentrum"

Das sonntagabendliche Fernsehprogramm führt nach dem Wochenende langsam wieder zum Ernst des Lebens zurück: Zuerst setzen sich im "Tatort" Recht und Ordnung durch (diesmal die Wiederholung eines feinen Mitterer-"Tatorts" von 2007), dann wird "Im Zentrum" diskutiert. Seriös diskutiert. Um nicht zu sagen: manchmal vielleicht eine kleine Spur langweilig. Aber das muss so sein. Der brave Bürger soll Montagmorgen schließlich ausgeruht wieder am Arbeitsplatz auftauchen. Wenn er schon vor 23 Uhr vor dem Fernseher einschläft - um so besser.

Diesen Sonntag sprach eine (zu große) Runde über " Regierung neu". Die in den letzten Tagen ausgestrahlten Diskussionen bzw. Interviews zu diesem Thema gleichen sich ja alle: Verschiedene Politiker versuchen ähnlich erfolglos, das Regierungsprogramm als großen Wurf hinzustellen. Verschiedene Journalisten versuchen ähnlich erfolglos, klare Ansagen dazu bekommen. Und über allem schwebt eine uninspirierte, lähmende Stimmung. Daran ändern auch die bemühten gemeinsamen Auftritte des Powerduos Werner und Michael nichts.

Insofern kein Wunder, dass auch die Diskussion "Im Zentrum" keine großen Erkenntnisse brachte. Vielleicht hätte man lieber über die Verbreitung amerikanischer Weihnachtsbräuche in Österreich, die Vorteile von Heidelbeer- gegenüber Orangenpunsch, das perfekte Vanillekipferl-Rezept oder ein ähnlich brisantes Thema diskutieren sollen. Der Schlaf vor Mitternacht ist der beste.

INFO: "Im Zentrum", Sonntag: ORF 2, 22.00 Uhr

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