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Die Seifenoper mit Paul Kemp

Eine Seifenoper auf Hauptabend getrimmt.

Karl Oberascher
über das Finale von "Paul Kemp"

Mit seinem Bruder hat sich Paul Kemp am Ende dann wieder versöhnt. Wäre ja auch kindisch gewesen, hätten sich die beiden ewig gestritten, nur weil Paul dem Luis seine Freundin Ella ausgespannt und später sogar geheiratet hat. Schwamm drüber.

Zugegeben, dass seine Ella dann noch schwanger geworden ist und nicht gewusst hat, von welchem der beiden Brüder das Kind stammt, hat die Sache nicht vereinfacht. Und auch dass sich Pauls psychotischer One-Night-Stand Lisa aus Rache an seinen Bruder ranmachte, war nicht gerade förderlich fürs Familienglück.

Aber Paul Kemp - der Harald Krassnitzer - wurde im gestrigen Finale der gleichnamigen ORF-Serie auch damit fertig. Schließlich ist der Mann Mediator – und vor allem: Harald Krassnitzer. Der Wunderwuzzi des ORF hat schon als Winzerkönig jede Absurdität, die ihm die Drehbuchautoren hingeschrieben haben, ausgebadet. Drei Staffeln hat er das damals ausgehalten.

Als Paul Kemp hat er jetzt einmal die ersten 13 Folgen absolviert. In gewohnter Manier - leicht zwider mit rotem Kopf oder streichelweich mit samtener Bassstimme und - davon ist zumindest auszugehen - mit einer Engelsgeduld. Denn welche hanebüchenen Geschichten da auf den Herrn Krassnitzer gewartet haben, hätte er sich wohl selbst nach dem "Winzerkönig" nicht vorstellen können - oder wollen.

FAZIT: "Paul Kemp" ist eine Seifenoper à la "Gute Zeiten, Schlechte Zeiten" auf Hauptabend getrimmt. Mit Problemen wie aus den Scripted-Reality Shows vom Privat-TV-Nachmittag. Dass das mit Harald Krassnitzer recht nett verpackt war, konnte darüber nie hinwegtäuschen.

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