Studierende unterstützen Schüler und Schülerinnen mit Migrationsgeschichte
"Ich hoffe ich schaff’s", sagt die 18-jährige Banan Sakbani, die vor vier Jahren nach Österreich gekommen ist und jetzt kurz vor der Matura steht. "Ich bin absolut kein Mathe-Fan. Durch die Unterstützung der Coaches im Studienclub ist meine Angst, daran zu scheitern, nicht mehr ganz so groß. Nach der Matura will ich meinen Fokus aber stärker auf Sprachen legen, die liegen mir mehr", so die Stipendiatin mit Wurzeln im syrischen Damaskus.
"Ich habe immer wieder die Erfahrung gemacht, dass das Fach Mathematik für viele Schüler:innen ein 'Angstfach' ist und diese Angst möchte ich ihnen nehmen. Die START-Stipendiat:innen sind sehr engagiert und stellen viele Fragen, sie versuchen immer ihr Bestes zu geben. Da freut es mich als Coach umso mehr, wenn wir gemeinsam einen Knoten im Kopf lösen können", sagt Vanessa Bredl, die im sechsten Semester Mathematik als Unterrichtsfach an der Uni Wien studiert. Die vergangenen Wochen hat sie damit verbracht, engagierte Schüler:innen mit Migrationsgeschichte auf ihrem Weg zur Matura zu begleiten.
Fokus auf individuelle Betreuung
2018 als Teil des Projektes „Mathematik macht Freu(n)de“ gegründet, hat der START-Studienclub in der Zwischenzeit vier Stipendiat:innen-Jahrgänge auf ihrem Weg zur Mathe-Matura begleitet, oftmals Jugendliche mit nichtdeutscher Muttersprache, die sich mit langen Angabetexten vor den Rechenaufgaben schwerer tun als ihre Mitschüler:innen, die deutschsprachige Eltern haben.
"Wir setzen auf Unterricht in Kleingruppen und ganz individuelle Betreuung", erzählt Felix Heistinger, der als Koordinator des START-Studienclubs von Beginn an mit dabei war und mittlerweile selbst als Lehrer am Gymnasium Klosterneuburg tätig ist. "Für mich war das schönste Erfolgserlebnis als ich eine Schülerin im START-Studienclub bei der Vorbereitung auf die Mathe-Matura begleiten durfte und ein Jahr später im Tutorium auf der Uni wiedergesehen habe, weil sie sich dazu entschieden hat, Mathe zu studieren".
Übrigens, das 2006 in Wien initiierte Stipendienprogramm gibt es mittlerweile auch in Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg und Vorarlberg. Mehr dazu hier.