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Slowenien: 56.800 Personen in 11 Monaten an Grenzen aufgegriffen

In Slowenien haben irreguläre Grenzübertritte in den ersten elf Monaten dieses Jahres deutlich zugenommen. Vom 1. Jänner bis 10. Dezember wurden rund 56.800 Personen aufgegriffen, davon kamen 96 Prozent über die Grenze zu Kroatien. Die Zahl der Übertritte über die slowenisch-kroatische Landesgrenze in diesem Zeitraum war mit 54.540 um 91 Prozent höher als im Vergleichszeitraum 2022, als rund 28.580 Übertritte registriert wurden, teilte die slowenische Polizei der APA mit.

Die Zahl der illegalen Einreisen aus Kroatien, das seit Jahresanfang für den Schutz der Schengen-Außengrenze zuständig ist, stieg heuer bis August, als ein Höchststand erreicht wurde. Im Herbst gingen die monatlichen Zahlen laut Polizeiangaben zurück. Im Oktober sank die Zahl der aufgegriffenen Personen auf unter 6.000, in November auf unter 5.000, hieß es. "Dies liegt zwar immer noch über dem Durchschnitt des laufenden Jahres, ist aber niedriger als im Oktober und November des Vorjahres", sagte eine Polizeisprecherin zur APA.

Bis Sommer: Slowenien verlängert Grenzkontrollen zu Kroatien und Ungarn

Flüchtende aus Afghanistan, Marokko, Pakistan, Bangladesch, Russland und der Türkei

Die meisten Menschen, die heuer bei irregulären Grenzübertritten in Slowenien aufgegriffen wurden, kamen aus Afghanistan, Marokko, Pakistan, Bangladesch, Russland und der Türkei.

Slowenien führt an der Schengen-Binnengrenze zu Kroatien seit Ende Oktober wieder außerordentliche Grenzkontrollen durch. Die Kontrollen gegenüber Kroatien und auch Ungarn wurden laut offizieller Begründung jedoch nicht wegen des Migrationsdrucks, sondern wegen erhöhter Terrorgefahr eingeführt. Vergangene Woche wurden die Kontrollen bis zum 21. Dezember verlängert, danach plant Ljubljana sie für weitere sechs Monate fortzusetzen.

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