Kroatien plant den Bau einer Autobahn nach Dubrovnik
Dubrovnik gehört seit Jahren zu den meistbesuchten Städten in Kroatien. Einer britischen Studie zufolge habe die "Perle der Adria" bei der Zahl der Gäste pro Einwohner sogar Venedig überholt und sei in dieser Kategorie die unangefochtene Nummer eins in Europa. Dieser, für die Ortsbewohner nicht nur erfreuliche Trend, dürfte sich fortsetzen. Denn in Zukunft wird man die im äußersten Süden des Landes gelegene Stadt noch leichter erreichen können - mit einer Autobahn. Bisher kamen die meisten Touristen per Flugzeug nach Dubrovnik, teils auch wegen der beschwerlichen Anreise über Landstraßen.
Wie der kroatische Minister für Meer, Verkehr und Infrastruktur Oleg Butković nun erklärte, habe die kroatische Regierung beschlossen, die verbleibenden drei Jumbo-Darlehen in Höhe von 600 Millionen Euro aufzunehmen.
Hrvatske autoceste (HAC) ist die größte aller Autobahngesellschaften und ist zu 100 Prozent im Besitz des kroatischen Verkehrsministeriums. Sie wurde 1991 gegründet und ist für Investitionen in die kroatische Autobahn-Infrastruktur und deren anschließende Nutzung verantwortlich.
Finanziert werden die Investitionen in die kroatischen Autobahnen zum größten Teil (83 Prozent) aus den Verbrauchsteuern auf Energieträger, zu 12 Prozent aus Krediten der Europäischen Investitionsbank (EIB) und der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) sowie zu 5 Prozent von der EU.
Mit dem Geld wolle man den Bau der beiden verbliebenen Abschnitte des Adriatisch-Ionischen Korridors, der sich auf einer Länge von 1.100 Kilometern zwischen Italien und Griechenland erstrecken soll, in Kroatien finanzieren. Es handelt sich um die Abschnitte Križišće - Žuta Lokva und eben Doli - Dubrovnik.
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Die kroatischen Autobahnen haben über 3 Milliarden Schulden
Insgesamt 1,3 Milliarden Euro lässt man sich den Bau der beiden wichtigen Etappen kosten. Nun gehe es laut Minister nur noch um die Dynamik der Umsetzung. "Eine Ausschreibung für die erste Phase des Abschnitts Doli - Dubrovnik wird bis Ende des Jahres bekannt gegeben", kündigte Butković an. Bis 2030 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen worden sein.
Die kroatische Regierung hat vergangene Woche den Kroatischen Autobahnen ein neues Darlehen in Höhe von 2,172 Milliarden Euro genehmigt. Dabei geht es um die Refinanzierung der bestehenden Kreditschulden in Höhe von 1,572 Milliarden Euro und um die neuen Kreditschulden in Höhe von 600 Millionen Euro. Der Vertrag wird bis zum 30. September mit 11 kroatischen Banken abgeschlossen, die Rückzahlungsfrist ist das Jahr 2040.
Die kroatischen Autobahnen haben derzeit laut dem Blatt Jutarnji Schulden in Höhe von 3,030 Milliarden Euro.