Leben/Gesellschaft

Tipps für den Alltag: Zum Wohl von Hunden und Katzen

Der Mops am Esstisch, der Dackel im Dirndl, die Siam im Kinderwagen. „Wenn Bedürfnisse in Tiere hineinprojiziert werden, die sie nicht haben, ist das für beide nicht gesund“, sagt die Klinische und Gesundheitspsychologin Regina Brasse. Tierliebe kann beim Menschen ins Extrem umschlagen und pathologisch werden. Von den „stillen Leiden der Haustiere“, die daraus folgen, berichtet der deutsche Tiermediziner und Sachbuchautor Achim Gruber in „Das Kuscheltierdrama“ (erschienen 2019 bei Droemer).

Im Bett

Der Uni-Professor aus Berlin, Spezialgebiet Pathologie, hat nichts dagegen, wenn Hund und Katze im Bett schlafen – vorausgesetzt, es ist der Wille des Vierbeiners; vorausgesetzt das Tier ist geimpft und entwurmt. „Halter, die ihre Haustiere mit ins Bett nehmen, müssen besonders auf Parasitenschutz achten“, bestätigt KURIER-Tiercoach Katharina Reitl aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Für Allergiker, chronisch Kranke und Kleinkinder können die Mitbringsel belastend sein. Im Gitterbett haben Tiere prinzipiell nichts verloren.

Im Napf

Sind Hund und Katze in der Wohlstandsgesellschaft angekommen, treten oft Zivilisationskrankheiten auf, vor allem Diabetes und Übergewicht. Gerade beim Füttern passieren häufig Fehler. Nicht zuletzt, „wenn wir unsere Weltbilder in Bezug auf unsere eigene Ernährung zu sehr auf die Tiere übertragen“, meint Gruber.

Für Fleischfresser gehört Fleisch in den Napf, vegetarische oder vegane Ernährung verursachen Mangelerscheinungen. „Rohe und gekochte Laucharten sowie grüne und gekeimte Erdäpfel machen Hunde krank“, sagt Zoodoc Reitl. Schokolade, Birkenzucker, Weintrauben oder gekochte Knochen können zum Tod des Haustiers führen.

Vorsicht ist bei auch Leckerlis geboten: Werden sie nicht in die Gesamtkalorienzahl der Mahlzeiten eingerechnet, entwickelt der Liebling bald Fettsucht.