Tiercoach: O du fröhliche
Von Hedwig Derka
Shrimps für die Katze, Schweinsohr für den Hund, ein Packerl für den Nager: "Jeder zehnte Tierbesitzer beschenkt sein Haustier", kennt KURIER-Tiercoach Dagmar Schratter aktuelle Studienergebnisse. Die Direktorin des Tiergarten Schönbrunn weiß auch, dass vor allem Frauen für die Extraportion Freude zu Weihnachten sorgen.
"Heimtiere gelten als Familienmitglieder, sie zu halten, ist eine sehr emotionale Angelegenheit. Damit ist das Beschenken für viele Besitzer selbstverständlich", sagt die Expertin. Sie hat Tipps, wie die Wünsche von Katze, Hund & Co. am besten erfüllt werden. Und was Haustierhalter glücklich macht.
"Das schönste Geschenk ist, wenn sich der Besitzer Zeit nimmt. Hunde würden ausgedehnte Spaziergänge und Tob-Spiele mit Artgenossen auf den Wunschzettel schreiben, Katzen zusätzliche Schumuseeinheiten", ist der KURIER-Tiercoach überzeugt. Meerschweinchen würden beim Christkind neue Beschäftigungsmöglichkeiten erbitten.
Kaufrausch
Tatsächlich wird gekauft, was der Markt für die Konsumgesellschaft bereithält. "Da findet man alles", sagt Schratter, die ihre Gebirgsschweißhündin Wanda am Heiligen Abend traditionell mit einer Knackwurst verwöhnt. Von der Leine mit Glöckchen bis zu Weihnachtssnacks in Keksform.
"Besonders beliebt sind fressbare Geschenke. Damit kann man bei Tieren immer punkten", sagt die Expertin. Liebe geht eben auch bei Vierbeinern durch den Magen. Doch Vorsicht: Die Leckerbissen dürfen nicht in großen Mengen verfüttert werden. Zu viele Naschereien führen zu Verdauungsproblemen.
Bastelarbeit
Eine nette Sache aus der Christkindlwerkstatt ist selbst gebasteltes Spielzeug. Hunde lieben Sockenmonster: Socken mit Stoffresten oder anderen Socken stopfen und zum Apportieren und Zerlegen verwenden. Katzen stehen auf die
Kombination Spiel und Belohnung: Eine Klopapier-Rolle an den Enden verkleben, durch ein kleines Loch ein Leckerli einfüllen, das beim Hin- und-Herrollen schließlich herausfällt.
Will das Christkind den Haustierhalter mit Gaben bedenken, bietet sich Lesestoff an. „Die Buchhandlungen sind hier voll mit guten Büchern“, sagt der KURIER-Tiercoach. Ratgeber helfen beim Auffrischen von Wissen und füllen Wissenslücken. Speziallektüre liefert Infos zu Rasse, Erziehung, Verhalten und gibt Tipps für den richtigen Umgang mit dem Haustier. "Man erfährt immer Neues", sagt selbst die Expertin aus eigener Erfahrung.
Tierfreunde können bei der Auswahl von Präsenten auch an finanzielle Zuwendungen denken und vernünftig schenken. "Vielen Tieren geht es nicht so gut, Spenden und Patenschaften helfen", sagt Schratter. Der "Wiener Tierschutzverein" vermittelt Tier- und Betreuungspatenschaften (www.wr-tierschutzverein.org), Tierpaten im Zoo unterstützen die Arbeit des Tiergartens (www.zoovienna.at) . Diverse Tierheime zählen auf Spenden, im "Katzenheim Freudenau" z. B. kosten Teilpatenschaften 15 Euro pro Monat (www.katzenheim-freudenau.at).
Der KURIER-Tiercoach hält auch Artenschutz-Organisationen für unterstützenswert. Das "Jane-Goodall-Institut Austria" ruft zu Spenden für Schimpansenprojekte auf und nennt das "Nachhaltige Weihnachten" (www.janegoodall.at) . Der "Verein Tierschutz macht Schule" hat zahlreiche Geschenkideen – "für kleine und große TierfreundInnen als Alternative zu Tiergeschenken" (www.tierschutzmachtschule.at) .
"Es ist ganz in Ordnung, sein Haustier zu beschenken", fasst Schratter zusammen: "Es ist eine Aufwertung für das Tier und für sich selbst."
Ideen: Zum Suchen und Süßfinden
Buch Tierfreunde ab zwei Jahre können in einem kunterbunten Wimmelbuch auf Entdeckungsreise durch den Wiener Zoo gehen und witzige Details erkennen. Heiko Wrusch: „Mein Tiergarten Schönbrunn. Ein Zoo für jede Jahreszeit“. J. P. Bachem Verlag (ISBN 978-3-7616-2485-2), 12,95 €.
Kalender Der kleine Große Panda Fu Hu aus dem Zoo Schönbrunn zeigt sich von vielen Seiten – auf zwölf Monatsblättern. Daniel Zupanc: „Fu Hu“. KIKO Verlag (ISBN 978-3-902644-09-1), 14,90 €.
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