Das Marmordorf Apiranthos auf Naxos: Stufensteigen ist auch Sport
Von Axel Halbhuber
Auch wenn die Stufen im malerischen Bergdorf Apiranthos großteils aus Marmor sind, rinnt einem bei sommerlicher Hitze ordinär der Schweiß runter, wenn man sie hinaufsteigt. Und man steigt viele, wenn man durch die engen Gassen von Apiranthos schlendert. Einerseits, weil das Dorf am Hang des Berges Fanari auf sechshundertfünfzig Meter Seehöhe liegt und es stets bergauf und -ab geht.
Andererseits, weil man sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in dem Gassenlabyrinth verirren wird und daher die eine oder andere der Marmorstufen so oft geht, bis man sie beim Namen kennt.
Aber warum dann überhaupt dahin?
Und warum ist hier so vieles aus Marmor? Weil es nahe des Ortes große Vorkommen des berühmten Naxos-Marmors gibt, baute man früh Häuser, Straßen und eben Stufen aus Marmor. Das ist aber nur eines der entzückenden Details aus Apiranthos’ Geschichte. (Übrigens wird der Achthundert-Einwohner-Ort oft Apirathos oder Aperathos genannt, damit das auch gesagt ist und niemand verwirrt ist.)
Gesprochen wird in dem Dorf nämlich ein Dialekt, der an Altgriechisch erinnert und „byzantinische Beugungen“ aufweist, wie ein kundiger Führer erklärt. Das kommt wohl daher, dass Apiranthos irgendwann im zehnten Jahrhundert von Kretern gegründet worden sein dürfte. Eine Legende besagt: von Gefangenen, die wegen überfüllter Gefängnisse von Kreta auf die Insel Naxos verlegt wurden.
Wie auch immer, sie haben ihre Sache gut gemacht. Wenn man durch die Gässchen schlendert – oder noch besser: sich auf dem zentralen Platz des Dorfes unter die riesige Platane auf einen elliniko (der griechische Kaffee) setzt – zieht einen Apiranthos schnell in seinen Bann.
Herbst-Sport auf Naxos
Wer aber einen herbstlichen Ausflug auf diese Kykladeninsel zur Bewegung nutzen will, kann abgesehen von den Dorfstufen auch den nahe gelegenen Berg Zas besteigen. Der ist mit exakt eintausend Meter Höhe der höchste der Kykladen. Der Weg ab dem Parkplatz nahe des Dorfes Filóti ist leicht zu finden, der Blick von oben reicht bis Mykonos und Santorin.
Generell ist es eine gute Idee, die Sportsaison auf einer griechischen Insel zu verlängern. Jetzt ist das Wandern dort angenehm, das Schwimmen noch gut möglich und manche Strände sind perfekte Laufstrecken. Auf Naxos etwa: entlang des wunderschönen Strandes bei Plaka.
Top 3
Insel: Während die Nachbarinsel Paros immer schicker wird, ist Naxos noch sehr entspannt – und extrem groß. Ursprüngliche Bergdörfer inklusive.
Strände: Der kilometerlange Strand bei Plaka ist nie voll und einer der schönsten auf den Kykladen.
Packages: Springer Reisen fliegt mit eigenem Charter ab Graz und Klagenfurt bis 23. September nach Naxos, ab Wien bis 21. Oktober. Infos und Packages auf springerreisen.at