Leben/Gesellschaft

Premiere: US-Senatorin brachte erstmals Baby mit in die Arbeit

Die kleine Maile Pearl Bowlsbey hat als erstes Baby Zugang zum US-Senat erhalten. Mit rosa Mütze und grünem Jäckchen besuchte das Mädchen die Politiker am Donnerstag in den Armen ihrer Mutter. Das Oberhaus hatte sein Baby-Verbot am Mittwoch aufgehoben, nachdem Tammy Duckworth in der vergangenen Woche als erste Senatorin während ihrer Amtszeit ein Kind zur Welt gebracht hatte.

Auf Twitter teilte die Politikerin ein Video, das sie und ihr Neugeborenes dabei zeigt, wie sie zusammen in den Senatssaal im US-Kapitol kommen:

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"Die Regeländerung von gestern bezieht sich zwar nur auf den Senat, aber ich hoffe, dass sie als Nachricht dient, dass arbeitende Familien in ganz Amerika familienfreundliche Arbeitsbedingungen verdienen", schrieb die 50-Jährige zudem auf dem Mikrobloggingdienst.

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Ihre erste Tochter, Abigail, brachte sie 2014 zur Welt, als sie Abgeordnete im Unterhaus war.

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Bei einem Einsatz als Hubschrauberpilotin im Irak-Krieg 2004 hatte Duckworth ihre beiden Beine verloren. Ihren rechten Arm kann sie seitdem nur noch eingeschränkt bewegen.

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Stillen im Parlament

Im vergangenen Jahr hatte Larissa Waters, Senatorin der Australischen Grünen, als erste Frau ihr Kind im nationalen Parlament gestillt. Für Waters war das öffentliche Stillen ein persönlicher Meilenstein: Wie der Sydney Morning Herald damals berichtete, brachte sie 2016 einen Antrag zur Änderung der Hausordnung im Parlament ein. Diese sah eine Ausweitung der Rechte von Vätern und Müttern im Umgang mit ihren Kindern im Parlament vor.

Österreichs Parlamentsbaby

Vor 27 Jahren sorgte die ehemalige Grün-Politikerin Christine Heindl in Österreich für einen handfesten Skandal, als sie ihr Kind im Hohen Haus stillte. "Ich habe nicht bedacht, dass ich mit dem Stillen meines Kindes, so einen Skandal verursachen würde", sagte Heindl 2010 rückblickend in einem Interview mit dem ORF. Sie sei zuerst überrascht und Nachhinein froh gewesen, "weil damit eine Diskussion in Gang gesetzt wurde, was mit Frauen geschieht, die Kinder haben und politisch tätig sind."

Auch in anderen Teilen der Welt erregen stillende Politikerinnen immer wieder Aufsehen. Im Jänner des vergangenen Jahres wurde viel über die spanische Abgeordnete Carolina Bescansa berichtet, die ihren damals sieben Monate alten Sohn in die Plenarsitzung mitnahm. Auch in den sozialen Medien gab es zahlreiche Reaktionen: Viele begrüßten den offenen Umgang der Podemos-Politikerin, andere warfen ihr vor, es auf einen Showeffekt abgesehen zu haben.