Vom Wolkenhimmel über Roboter bis zur Antimaterie
Von Heinz Wagner
Zwei Mal gingen die Hände hoch. Die ehrwürdigen Frauen und Männer in den schwarzen Talaren fragten die vor ihnen im Festsaal sitzenden Kinder, wer von ihnen nie aufhören werde, Fragen zu stellen. Und knapp danach, wer ebenso nicht aufhören werde, Antworten darauf zu suchen. Mit diesem Versprechen (Gelöbnis auf Lateinisch Sponsion) wurden die Absolventinnen und Absolventen der mittlerweile zehnten Wiener Kinderuni zur Magistra bzw,. zum Magister universitatis iuvenium, als der jungen Universität. 4271 Kinder hatten in den vergangenen zwei Wochen an mindestens einer der fünf beteiligten Hochschulen Vorlesungen, Seminare oder Workshops besucht (Uni Wien, Medizin-Uni, Technische Uni, Uni für Bodenkultur und heuer erstmals neu dabei Veterinärmedizinische Uni).
Die Sponsion bildete den Abschluss der zweiwöchigen Aktion, bei der rund 500 Wissenschafter_innen mehr als 450 Lehrveranstaltungen abgehalten hatten.Unter den Workshops waren übrigens auch fünf Tage an verschiedenen Unis die Werkstätten mit dem Kinder-KURIER, in denen die Kids in Summe 31 (!) Seiten produzierten - mehr dazu - samt allen Seiten zum Download unter Service in dieser Artikel-Kombination.
Multiplex
Nachdem etliche Jung- und Jüngststudierende bereits zum zweiten Mal in den Sommerferien an der Kinderuni lernten, was ihnen Spaß macht, gab`s für die den Titel mit einem angehängten „zum Quadrat". Und für die, die noch mehr Jahre Schwimmbad und Spielplatz mit Hörsaal oder Labor tauschten ein „multiplex" zum Mag(a) univ. iuv. Dazu.
Zum sechsten Mal
Gar zum sechsten Mal war heuer schon Fatemeh Azadipour dabei. „Mir hat immer alles gefallen!" beantwortet sie ein wenig schüchtern die Frage des Reporters. „Goscherter" sind da Patrick und Denise Frühauf. Sie vier, er auch sechs Mal schon Kinderuni-StudierendeR. Beide erinnern sich auch noch an ihr jeweils erstes Jahr. Denise bleib vor allem die Vorlesung darüber, wie es zu Wolken am Himmel kommt in Erinnerung. Ihrem Bruder, der als einer der wenigen nicht im hellgrünen T-Shirt des Jahres mit dem 10er auf dem Rücken, sondern mit einem orangefarbenem aus einem früheren Kinderuni-Jahr antanzte, hatte es damals die Frage „warum die Erde bebt?" angetan. Während er 2012 vor allem die Lehrveranstaltung über Antimaterie genoss, war für seine Schwester der neunstündige Workshop, „willst du einen Roboter herumkommandieren" der Favorit.
Europahymne
Den beiden Brüder Leopold und Louis gefiel hingegen die Eröffnungsvorlesung mit Heinz Fischer am besten.Nach dem ersten Durchgang der Sponsion (aufgrund der Vielzahl Jungstudierender gab`s fünf – jede Stunde eine) begann der neunjährige Julian Ho in der „Schreibstube", wo fleißige Mitarbeiter_innen den Kids in Schönschrift die Namen in ihre Urkunden einsetzten, „Freude schöner Götterfunken..." zu singen. Das Beethoven-Lied, das gleichzeitig (ohne Text) die Europahymne ist, wurde jeweils zum Abschluss der Feier gespielt (davor die österreichische Bundeshymne und etwas früher das klassische „gaudeamus igitur"). „Das ist mein Lieblingslied, das ich mit dem Kontrabass spiele", verrät er dem KiKu, „mein zweitliebstes ist Bruder Jakob".
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