Bilder von Kindern mit Künstler_innen werden für soziale Zwecke versteigert
Im Atelier der Künstlerin Irene Andessner: Mädchen und Buben bereiten sich auf Fotoshootings vor. Gekleidet, frisiert und geschmückt wie Damen und Herren auf Bildern des alten niederländischen Meisters Jan de Bray, werden sie später auch die Posen der Gemalten nachahmen. Nur auf dem Tisch liegen moderne Gegenstände wie Smartphones.
Bis es so weit ist, heißt es, aus dem reichhaltigen Kleiderfundus der Künstlerin passende Garderobestücke zu angeln, anzuproben, vorsichtig reinzuschlüpfen und dann ... vor allem zu warten. Schlimm? Gar nicht, meinen Klara, Lena, Emily, Paul, Florian, Minzi, Claire und Nora übereinstimmend zum Kinder-KURIER. „Wir verkleiden uns gerne!“ Dieser Satz fällt immer wieder. Obendrein haben einige verschieden Bühnenerfahrungen. In andere Rollen schlüpfen und proben gehört dort für sie dazu.
Einige überbrücken das Warten unter anderem durch witzige fotos, die sie selbst mit ihren Smartphones „schießen“, posen beispielsweise vor dem Spiegel und nehmen sich dabei auf – mitunter mit Hilfe des Spiegels gleich verdoppelt.
Die Fotos werden – mit Bildern, die andere Kids gemeinsam mit anderen Künstlerinnen und Künstlern gestalten – im April im ZOOM-Kindermuseum versteigert. Im Rahmen der Aktion Seeding-Art – zugunsten des Flüchtlingshilfsvereins Limda - siehe wieter unten.
Aber nicht nur die Fotos, in denen alte Meisterbilder nachgestellt werden, sondern noch Dutzende weitere Bilder, die Künstlerinnen und Künstler (mit dabei Promis wie Heimo Zobernig, Hans Schabus, Zenita Komad, Anja Manfredi, Stylianos Schicho oder Carla Degenhardt und die schon oben genannte Andessner) gemeinsam mit Kindern gemalt, gezeichnet, collagiert, geformt haben, werden versteigert - teils höchst ungewöhnlich Originalbilder.
... nennt sich die Initiative, die nun zum dritten Mal mit den Einnahmen der versteigerten Kunstwerke den Verein Limda unterstützt. Dieser kümmert sich um Kinder aus Flüchtlingsfamilien, treibt für sie Kleidung, Spiel- und Schulsachen usw. auf, organisiert Ausflüge (Fotos von einem österlich-winterlichen auf den Robinson-Spielplatz in Wien-Döbling) und checkt auch psychosoziale Betreuung für die aus oft sehr traumatisierten Verhältnissen kommenden oder in solchen lebenden Kinder. Nicht selten schwebt das Damoklesschwert von Abschiebungen beispielsweise nach Tschetschenien über von Limda betreuten Kindern. Mit ungewisser Zukunft für die oft hier schon geborenen zumindest aber die meiste zeit aufgewachsenen oftmals VorzugsschülerInnen.