Sprachen & Wissen - "Geheimwaffe" im Kampf um Zukunft
Von Heinz Wagner
Zurück zur oben zitierten Rednerin, die es sich nicht nehmen ließ, trotz eines Sportunfalls auf Krücken zu kommen und noch davon zu sprechen, dass sie für sich selber als Perspektive sehe helfen zu wollen, beispielsweise als Ärztin in Bangladesch.
Auch Naemi Klausner rückte ins Zentrum ihres Beitrags über wechselseitige Veränderung von Individuum und Welt, „sich selber einzubringen, um das gemeinsame Haus zu gestalten“.
Sehr vielsprachig
In Deutsch und ihrer Erstsprache müssen die Teilnehmer_innen ihre Rede halten. Für manche gilt es dafür aber schon eine schwierige Auswahl zu treffen, weil sie sogar mit mindestens drei Sprachen aufwachsen. Eine davon ist Lisa Dzabrailova. Sie entschied sich dafür Russisch zu nehmen, hätte gut und gern aber auch auf Tschetschenisch reden können. Neben diesen drei Sprachen lernt sie natürlich im Gymnasium am Wiener Schulschiff noch Englisch und Französisch, was ihr aber nicht genug ist, weshalb sie samstags in der Freizeit Arabisch lernt und sich als nächstes noch Spanisch vornimmt. Wissen und Sprachen seien für sie – so in ihrer Rede – „eine Geheimwaffe im Kampf um die Zukunft“.
Sich selbst, der Jury und den Zuhörer_innen verschaffte die am Tag der Rede 18 gewordene Clarita Velarde Gaméz mit ihrer Spanisch-Deutschen Rede ein Geburtstagsgeschenk. Die in Bolivien geborene Schülerin vom Ottakringer Gymnasium Schuhmeierplatz fasziniert vor allem die Vielfalt der Kulturen – in Wien und in ihrer Schule. Da könne viel von einander gelernt werden – was Sprachen und Kultur betrifft. Genau dieser Austausch sei ein wichtiges Potenzial für eine hoffnungsfrohe Entwicklung der Zukunft.
Gleich neun Teilnehmer_innen kamen aus der Europäischen Mittelschule in der Wiener Neustiftgasse. Magdalena Gajda und Helin Süner sprachen darüber, „miteinander sind wir weniger allein“, Sara Kubas nahm sich der Frage der Veränderung der Welt und des Wechselspiels mit der eigenen Veränderung an. Ein bisschen utopisch ging Tamás Komoróczy die Überlegungen zu Europa 2030 an. „Ich hab mir überlegt, wie könnte die Zukunft der Menschen, der Tiere, der Natur aussehen. Vielleicht gibt’s dann fliegende Fische! Und der WWF würde dann FWW – forever wild world – heißen.“
Auch Kevin Dascaliuc befasste sich mit der Aussicht auf unseren Kontinent in 17/18 Jahren. „Wenn wir weniger Energie verbrauchen und mit dieser Frage zurecht kommen, hätten wir mehr Geld für Spitäler und Bildung. Die Technik hat dann menschenähnliche Roboter entwickelt, die viele Arbeiten übernehmen können und wir fahren zum Mittelpunkt der Erde.“
„Wenn wir nichts gegen die Umweltzerstörungen unternehmen, dann haben wir in Zukunft vielleicht keine oder nur mehr zerstörte Wälder“ – davon sprach Liz Allison Betancourt.
Ein paar wirkliche Freunde sind besser als Tausende falsche – diesen Gedanken stellte Imani Cassidy in den Mittelpunkt ihrer Überlegungen.
Elma Gashi will sich vor allem für Veränderungen in Richtung friedliches Zusammenleben und Beseitigung von Armut stark machen. Nikita Aranbaev sieht ihren Beitrag zur Zukunft darin, mit zu helfen, dass es keine armen Kinder mehr gibt, die nichts zu essen haben.