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Große Reise - Rechler Khabira

Update, 6. September 2016, 14.57 Uhr

Österreichs größtes Bilderbuch stand unter anderem im Zoom Kindermuseum und bei der Buch Wien im vergangenen Herbst. "Große Reise/Rechler Khabira" heißt es und erzählt die Geschichte von Amir. Der ist fünf Jahre, wurde in Syrien geboren und muss mit seiner jüngeren Schwester Leila, Mama und Papa „eine große Reise“ machen.

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Keine Urlaubsreise, sondern flüchten. In diesem Deutsch-Arabischen Bilderbuch erzählt er davon, dass er seine Stoff-Giraffe Kasha aus seiner Heimat vermisst, sein Zuhause weit weg, hier nun alles anders ist und er nicht verstanden wird. Er aber doch bald neue Freunde und Spielkameraden findet. Eines der spiele heißt „Fliegender Teppich“.
„Wir fliegen an alle schönen Orte und besuchen unsere Freunde...“ Das Bilderbuch endet mit einer Seite, die die jungen Leserinnen und Leser ersucht, „mal für mich einen schönen Ort. Wir fliegen alle zusammen dort hin.“

Vorlesen und selber malen

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Das Buch wird derzeit im Zoom jeweils um 11 und um 15 Uhr vorgelesen. Um die riesengroßen Seiten umzublättern braucht es das Vorleseduo Sonja Brauner und Hawry Sharif sowie Anna Moser. Letztere ist die Verlegerin. Mit ihrem Start-Up-Unternehmen bookli produziert sie für Kindergärten personalisierte Bücher samt pädagogischem Begleitmaterial – bisher ein Märchen-, sowie zwei Buchstabenbücher. Sonja Brauner ist Therapeutin bei Hemayat. Sie hat aus ihrer Erfahrung das Buch verfasst. Hawry Shrif arbeitet dort als Dolmetsch – für Arabisch (er hat den Text übersetzt) und Sorani-Kurdisch.

Therapien für traumatisierte Kinder und Jugendliche

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Gemeinsam mit dem Verein Hemayat, der Psychotherapien für traumatisierte Flüchtlingskinder und –jugendliche organisiert, wurde dieses bookli MUNGST (Mut + Angst) hergestellt. In der Großversion, um bei Veranstaltungen wie den eingangs genannten auf das mehr als dringende Anliegen – es gibt viel zu wenige Therapieplätze und viel zu wenig Geld dafür – aufmerksam zu machen. Das Buch gibt es auch in kleiner, handlicher Form – gegen Spenden. Mit dem Geld wurden nicht zuletzt weitere Versionen - Übersetzungen auf Dari (Persisch in Afghanistan) ermöglicht werden.

Mit dem Buch/Büchlein soll – nicht zuletzt Kindern – das Thema Flucht kindgerecht vermittelt werden. Zuhörende Kinder werden am Ende des Vorlesens immer eingeladen, insbesondere auf der letzten Seite zu zeichnen und zu malen – „schöne Orte. Wir fliegen alle zusammen dort hin.“

Spenden für 16 Sprachen

Jetzt versuchen die Initiator_innen, die viel Lob und Anerkennung – aber wenig finanzielle Unterstützung – bekommen, die Geschichte in 16 verschiedene Sprachen zu übersetzen - auf einer eigenen Website. Um das Geld dafür aufzustellen, läuft über respekt.net eine Crowdfunding-Kampagne.

www.hemayat.org

www.1band.at

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