Haben Lügen Hasenohren?
Von Heinz Wagner
Vielleicht noch nie wurde die Frage ob Lüge oder Wahrheit fast eine Stunde lang so amüsant, vielfältig, manchmal echt, dann wieder sich selbst hinterfragend, verhandelt. Dabei beginnt sie schon vor dem Stück. Gleich neben der Kassa des Theaterhauses für ein junges Publikum im Wiener MuseumsQuartier sitzt ein „menschlicher Lügen-Detektor“ und stellten allen die gleiche Frage. Eher willkürlich (?) verpasst er einer Minderheit den Stempel „Lügner“ auf die Hand.
Zähne putzen - Knoblauch stinken
„Die Lüge putzt sich nie die Zähne!“, ruft Andri Schenardi als Long John vom Eck der Wahrheit kommend. „Und die Wahrheit stinkt nach Knoblauch“ schleudert ihm Mini Mizzi, gespielt von Danijela Milijić, an den Kopf. Sie bespielt anfangs die Ecke mit den „Lügnern“.
Nach Fantasie-Lebensläufen, die die beiden jeweils „ihrem“ Publikum erzählen, starten sie ein Spiel, bei dem jeweils ihr Gesicht gefilmt wird. Das „eigene“ Publikum soll aus den an die Wand gebeamten bewegten Bildern des Gegenübers erkennen, ob diese/r lügt oder nicht.
Unterm Boden oder im Klo?
Und überhaupt, ist nicht die Grenze zwischen Lüge und Wahrheit sehr, sehr schmal? Kann nicht für jemanden, der an die Lüge glaubt, diese zur Wahrheit werden? Und was, wenn Wünsche wirklich wahr werden, der Detektor zaubern kann und Hasenohren kriegt?
Augenzwinkernd
Eine Produktion von TWOF2 - Performancekunst für junges Publikum
Schauspiel mit Musik, ab 6 Jahren, ca. 50 Minunten
Konzept: TWOF2
Produktion: dascollectiv
Regie, Text: Maria Spanring
Spiel: Danijela Milijić, Andri Schenardi, Giovanni Jussi
Musik, Bühne, Kostüm: Giovanni Jussi
Dramaturgie: Eve Lyn Scheiben
Kommunikation, PR: Simon Hajós
Theaterpädagogik: Brigitte Moscon
Grafik: Damian Buob
Licht: Svetlana Schwin
Regieassistenz: Azelia Opak
Wann & wo?
Bis 27. November
Dschungel Wien
1070, MuseumsQuartier
Telefon: (01) 522 07 20-20
www.dschungelwien.at