Ein musicalisches Loblied der Fantasie
Von Heinz Wagner
Ein Loblied der Fantasie - das singen die bunten Gingos vom Planeten Kalisto sechs Sonntage lang im gleichnamigen Musical im Raimundtheater - ein Geschenk der Kinderfreunde an Tausende Kinder.
Die gar bösen, mit Wissen voll gehäuften, aber dennoch nicht unbedingt intelligenten Muffis hätten auch gern Einfallsreichtum. Ebenso Lachen und Tanzen. Das unterscheidet diese dunklen Gestalten ebenfalls von den farbenprächtigen und lebensfrohen Gingos.
Alles beginnt in ...
... Sammys Zimmer. Der Junge beobachtet den Sternenhimmel fasziniert durch sein Fernrohr. Und landet - geträumt oder gebeamt tut wenig zur Sache - auf Kalista. Knapp bevor Anjana, das personifizierte schimmernde Licht, in Erscheinung tritt. Das tut sie nur alle 300 Jahre, wenn die Sterne Alpha, Delta, Omega und Kalista in einem Quadrat stehen. Und dann erfüllt sie drei Wünsche - jenem Wesen, welches das große Wünsche-Buch in Händen hält. Weswegen die Muffis den Gingos dieses abjagen wollen, einen Spion einschmuggeln... Und genau in diese Wickel gerät natürlich das Menschenkind.
Apropos Kind - neun Kinder tummeln sich in mehreren Szenen auch (wieder) auf der Bühne - junge Muffis und ebensolche Gingos. Mit ihren 13 Jahren ist Stella Kranner schon eine routinierte Darstellerin. "Das erste Mal war ich mit fünf dabei". Und es macht ihr sichtlich noch genau so viel Spaß.
Ein guter Bösewicht
Auch noch recht jung ist Mina Mladenov, die zunächst im Ensemble eine Gingo und später die Wunsch-Erfüllerin Anjana spielt. Für die erst 21-jährige ist es die erste Rolle auf einer großen Bühne. "Ich komm von der Musik, spiele Klavier, am liebsten Jazz. Und ich will später einmal meine eigenen (Musik-)Shows machen. Deswegen gefällt mir Musical."
Tobias Eiselt freut sich darüber, "dass ich den verrücktesten Gingo spielen darf, eigentlich bin ich ja ein Muffi, der verkleidet spioniert."
Apropos Muffi: Charleen (Julia Preglau) ist, obwohl die Bösen ja gescheit sind, von der Rolle her ein bissl doof angelegt. Nie darf sie was checken, muss immer das Dummerchen geben - das ist der einzige Wermutstropfen der Inszenierung.
Den Ober-Bösen gibt (wieder einmal) Rainwald Kranner. Vor Kurzem erst von der dunklen Rolle Khashoggis in "We will rock you" im Berliner Theater des Westens zurückgekehrt, schlüpft er nun in den vampiresken Muffi-Chef. "Richtig gut kannst du Böse nur spielen, wenn du davon überzeugt bist zu glauben, das Richtige zu tun. Das Schöne an solchen Rollen, du kannst das Böse spielen, gehst aus dem Theater raus und hast niemandem was getan, keinen verletzt."
Reinwald und Stella Kranner schreiben übrigens schon am nächstjährigen Kinderfreunde-Weihnachtsgeschenk, einem Piraten-Musical.
Infos
Gingos - das Fantasy-Musical
13. November bis 18. Dezember
jeden Sonntag, 13.30 Uhr
Raimundtheater
1060, Wallgasse 18-20
kostenlos, Zählkarten
Telefon: (01) 401 25
eMail: kind-und-co@wien.kinderfreunde.at
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