Leben/Gesellschaft

"Ich fühlte mich wie eine alte, gebrechliche Frau"

Hallo, mein Name ist Lena, ich bin 58 Jahre alt. Bei mir wurde im Februar 2014 bei einer Mammographie ein Mammakarzinom festgestellt. Gott sei Dank war es erst im Stadium B = 0,5x0,6mm groß. Die Operation verlief brusterhaltend und zum Glück waren keine Lymphknoten befallen. Die Narbe in meiner rechten Brust ist kaum noch zu sehen und meine Brust fühlt sich auch wieder gut und fast so wie die gesunde an.

Die erste Zeit war ich froh, dass ich soviel Glück hatte, dass der Krebs so früh erkannt und im Frühstadium beseitigt wurde. Ja, ich fühlte mich stark und gut. Dann kamen 28 Strahlen-Behandlungen. Zuerst lief alles ohne Probleme, aber nach ca. 24 Bestrahlungen bekam ich quasi einen "Sonnenbrand" im Achsel/Brustbereich. Das war schon unangenehm, aber nicht so dramatisch.

Beschwerden und Schmerzen

Seit Mai befinde ich mich in der Tablettentherapie, d.h. ich nehme täglich Tamoxifen ein. Seit dieser Zeit leide ich unter immer wiederkehrenden Gelenkbeschwerden, ja sogar zeitweilig starken Schmerzen. Ich fühlte mich eine zeitlang so, als würde ich zu einer "alten", gebrechlichen Frau werden. Das war erschreckend für mich. Dies hat mich psychisch auch sehr belastet.

Aber, diese Phase ist jetzt auch vorbei, dank meiner Psychologin, die ich erst 3 Mal (!) aufgesucht habe sowie der Feldenkrais-Therapie, die meinen Körper wieder mehr in Einklang bringt und somit die Schmerzen lindert, sowie dank meines tägliches QiGong, das mir Kraft und innere Ruhe gibt.

Heute fühle ich mich wieder optimistisch, stark und gut sowie attraktiv wie früher und nicht mehr "alt und gebrechlich", obwohl die Schmerzen nicht aufgehört haben.

In sich hineinhören

Es ist wichtig sich mit sich selbst auseinanderzusetzen, auf sich selbst zu achten, in sich hinein zuhören und gegebenenfalls auch Hilfe zu suchen. Ich glaube, dass ich alles gut überstehe, die Tablettentherapie ist auf insgesamt ca. 5 Jahre geplant. Das heißt nach ca. 2 Jahren wird das Medikament Tamoxifen gegen ein anderes getauscht. Nach dem Ende der Tablettentherapie werde ich den Krebs besiegt haben!

Allen Frauen die Brustkrebs haben wünsche ich viel Glück, Kraft, Mut, Zeit für sich selbst zu nehmen und alles Gute!

Die Diagnose Brustkrebs verändert das Leben jeder Frau, jede bewältigt die Erkrankung anders. Sabine Wilde hat im Yoga einen Ausgleich zu den Belastungen der Krebstherapien gefunden. Wie sie ihre Erkrankung bewältigt hat, erzählt sie hier.

Schreiben, skifahren, Jakobsweg

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Christine Hochgerner besiegte den Brustkrebs drei Mal und bewältigte ihre Erfahrungen schriftlich - aus ihren Kurzgeschichten wurde ein Buch.Hiererzählt sie ihre Geschichte.Gertrude Klabutscherhat trotz Brustentfernung wieder ein so positives Körpergefühl, dass sie auch ohne Brüste in die Sauna geht.Susi Saferführte auf ihrer Facebook-Seite ein öffentliches Bilder-Tagebuch über ihren Kampf gegen Krebs. Die Wienerin Heidi Pippan bewältigte indes nach der Diagnose per E-Bike den Jakobsweg. "Den Krebs hab’ ich dortgelassen",erzählt sie.

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