Leben/Gesellschaft

A1 verspricht schnelleres Festnetz

A1 hat "spürbar höhere Geschwindigkeiten" im kupferbasierten Festnetz angekündigt. Möglich wird dies durch den Einsatz der sogenannten Vectoring-Technologie, die mit vergleichsweise geringem Aufwand eine Verdopplung der bestehenden Bandbreite verspricht. Eigenen Angaben zufolge ist A1 das erste Unternehmen weltweit, das die Technologie in der Praxis einsetzt.

Genauere Angaben zum Start der Technologie und den damit verbundenen Auswirkungen auf die Kunden will A1 am 19. Jänner in Wien machen. Experten zufolge sind mittels Vectoring auch im Kupfernetz Geschwindigkeiten von 100 Mbit/s für einen Großteil der Kunden möglich. Die derzeit herrschenden geringeren Bandbreiten sind darauf zurückzuführen, dass die im Kabel auftretenden Signalinterferenzen zwischen Verteilerkasten und Anschluss sich negativ auf die Geschwindigkeit auswirken.  Mit Vectoring kann man dieses "Übersprechen" großteils eliminieren.

Kupfernetz-Trick statt Glasfaser

In der Praxis bedeutet dies, dass eine hohe Geschwindigkeit auch garantiert werden kann, wenn der Festnetzanschluss mehrere Hundert Meter vom nächsten Verteilerkasten entfernt ist. Mit dem technologischen Trick und dem vergleichsweise günstigen Aufrüsten der Verteilerknoten können Netzbetreiber folglich mehr Breitband-Geschwindigkeit aus bestehenden Kupfernetzen herausholen, zumal eine schnelle flächendeckende Aufrüstung der Netze mit Glasfaser als unrealistisches und unfinanzierbares Unterfangen gilt.  

Als mögliches Hindernis für den Durchbruch der Technologie galten neben dem benötigten Investitionsvolumen für die Verteilerknoten-Umrüstung auch regulatorische Vorgaben, die das Bereitstellen von Netzkapazitäten für andere Anbieter vorsehen. Wird das Netz aber von mehreren Anbietern gemeinsam verwendet, ist der Einsatz von Vectoring technisch gesehen schwierig bis unmöglich. Es bleibt also abzuwarten, inwiefern A1 die technischen und regulatorischen Vorgaben für den Vectoring-Start lösen konnte.