Kultur

Zweifel an rechtlicher Grundlage für Großkonzert in Düsseldorf

Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) zweifelt an der rechtlichen Grundlage eines in Düsseldorf geplanten Konzerts mit 13.000 Zuschauern. "Konzept und Genehmigung sind jedenfalls nicht mit dem Land abgestimmt und ich habe begründete Zweifel an der rechtlichen Grundlage", teilte er am Freitag der Deutschen Presse-Agentur mit.

Bei einer Großveranstaltung dieser Art hätte er in diesen Zeiten eine Abstimmung mit den Landesbehörden erwartet. Sein Ministerium habe das Düsseldorfer Gesundheitsamt angewiesen, "unverzüglich die Rechtsgrundlage für diese Genehmigungsentscheidung darzustellen und das Hygienekonzept für die Veranstaltung selbst zur Prüfung durch die Fachaufsicht vorzulegen."

Am Freitagmorgen waren die Pläne für das Konzert im Düsseldorfer Fußballstadion ("Merkur Spielarena") bekannt geworden. Vor 13.000 Fans sollen unter anderem Rocker Bryan Adams (60), Sängerin Sarah Connor (40) und die Western-Band The BossHoss auftreten. "Das ist das Zeichen, auf das Fans, Künstler und Crews sowie die gesamte Musikindustrie sehnsüchtigst gewartet haben", erklärte Veranstalter Marek Lieberberg. Das Konzert werde in enger Abstimmung mit den Behörden geplant. Dem Infektionsschutz werde dabei "in vollem Umfang Rechnung getragen", so die Veranstalter. Unter anderem gelte eine dauerhafte Maskenpflicht.

Im Gesundheitsministerium stießen die Pläne offenkundig übel auf. "Dass ein lokales Gesundheitsamt in dieser Lage eine Veranstaltung dieser Größenordnung im Alleingang genehmigt, hat mich als Gesundheitsminister nachhaltig irritiert", erklärte Ressortchef Laumann. "Dass die Stadt selbst Mitveranstalter dieses Festival zu sein scheint und keinerlei Abstimmung mit dem Land sucht, macht das Verhalten noch unverständlicher."

Kurz vor Ende der Reisesaison gebe es eine komplexe Infektionslage. "In dieser Situation Menschen aus ganz Deutschland zu animieren, quer durch das Land nach Düsseldorf zu reisen und zu Tausenden zusammen zu kommen, halte ich schlicht für verantwortungslos."