Zoe Saldana entschuldigt sich für Rolle als Nina Simone
Von Michael Huber
Der Umgang mit afro-amerikanischer Kultur steht im Gefolge der "Black Lives Matter"-Bewegung und der Debatten um die so genannte Identitätspolik weltweit auf dem Prüfstand. Vor diesem Hintergrund ließ nun die US-amerikanische Schauspielerin Zoe Soldana in einem Interview auf Instagram aufhorchen: Der Star, der in diversen Filmen des Marvel-Universums die Rolle der Gamora spielt und auch in Blockbustern wie "Avatar" und "Star Trek" zu sehen ist, bereute in einem auf Instagram übertragenen Interview öffentlich, 2016 die Rolle der Jazz-Sängerin Nina Simone (1933 - 2003) übernommen zu haben.
Saldana hat Wurzeln in der Dominikanischen Republik und in Puerto Rico. Für die Rolle der Nina Simone wurde ihr Aussehen aber künstlich "afroamerikanisiert": Soldanas Nase wurden durch aufgeklebte Nasenflügel künstlich verbreitert, ihre Haut durch Make-Up dunkler gemacht. Die Frage, warum nicht eine Schwarze die Rolle bekam, wurde schon vor Erscheinen des Films gestellt. "Wir lieben Zoe - aber nicht jedes Projekt passt für jeden. Ich weiß, was meine Muttter denken würde. Ich verstehe es nicht", schrieb Simones Tochter, Simone Kelly, etwa auf der offiziellen Nina Simone-Fanpage auf Facebook. Der Film geriet an der Kinokasse und bei der Kritik zum Flop.
Auf der Plattform "BESE", die sich der vorurteilsfreien Darstellung der US-Latino-Community (genderneutral-korrekt: "Lantinx") verschrieben hat, gestand Soldana nun ein, dass sie die Rolle Simones besser gar nicht übernehmen hätte sollen. "Ich hätte alles in meiner Macht stehende tun sollen, damit eine schwarze Frau diese außergewöhnlich perfekte schwarze Frau spielt", sagte sie. In der Vergangenheit hatte Soldana noch andere Standpunkte vertreten, wie ein BBC-Bericht darlegt; schließlich definierte sich die karibischstämmige Schauspielerin auch selbst als Schwarze, und es "gebe nicht nur eine Art, Schwarz zu sein", hieß es etwa. 2016. Nun aber räumte sie ein, dass Simones außergewöhnliche Lebensgeschichte in der Filmdarstellung "Besseres verdient" hätte.