Kultur

Weiter Kontroverse um Heino

Die Kontroverse um das neue Album von Heino reißt nicht ab. Wie berichtet, trimmt der 74-Jährige darauf Songs von deutschen Rockgrößen wie den Ärzten, Rammstein und den Sportfreunden Stiller ganz auf Schlager.

„Wir könnten kotzen, zum Erbrechen“, zitierte Bild.de am Donnerstag aus dem Rammstein-Umfeld. Auf ihrer Facebookseite distanziert sich die Band nun aber von dieser Aussage: "Die im Text genannten Zitate, die der Band in den Mund gelegt werden" so heißt es, "spiegeln ausdrücklich nicht das Meinungsbild von Rammstein wieder."

Eine andere Rockband, deren Song ebenfalls auf „Mit freundlichen Grüßen“ zu hören sein wird, bekräftigt hingegen die Kritik an Heinos neuem Album. Für Dero, den Sänger von „Oomph“, habe Heino einige Lieder in seinem Repertoire, die man durchaus als völkisch-verherrlichend bezeichnen könne. „Ganz besonders bei dieser ,Landser-Romantik‘, die Heino in Liedern wie ,Es steht ein Soldat am Wolgastrand‘ propagiert, hört bei mir der Spaß auf“, zitiert Bild.de den Sänger.

Die Band prüfe deshalb auch, ob Heino bei seinem Cover ihres Songs „Augen auf“ gegen Urheberschutzrichtlinien verstoßen habe. Rein rechtlich dürfen Songs auch ungefragt gecovert werden, solange Komposition und Text des Originals nicht verändert werden. Lediglich gravierende Wesensänderungen bedürfen der vorherigen Zustimmung des Urhebers. Ob es sich bei einer Schlagerversion eines Rocksongs um eine solche wesentliche Änderung handelt, wäre somit eine Frage für die Gerichte.

Heino wehrt sich gegen Vorwürfe

„Meine Volkslieder sind ein Bestandteil unseres deutschen Kulturguts – auch wenn einige davon im Dritten Reich missbraucht wurden. Ich bin weder extrem rechts noch extrem links, sondern sehe mich politisch in der demokratischen Mitte“, wehrt sich Heino auf Bild.de gegen die Vorwürfe.

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Sein Manager Jan Mewes erklärte am Donnerstag in Hamburg, das Coveralbum Heinos sei auch als Hommage an die deutsche Rock- und Pop-Musik zu verstehen. Denn „Eigentlich sind die Lieder, die er aufgenommen hat, schon Volkslieder geworden, weil sie im Repertoire der Deutschen verankert sind". Außerdem wollte sich der Schlagerbarde einfach einen Spaß erlauben: "Er möchte den Kollegen, die ihn jahrelang (...) veräppelt haben, einfach auch mal einen Spiegel vorhalten."

Marius Müller-Westernhagen, dessen Lied „Willenlos“ Heino covert, sieht die ganze Sache dann auch wesentlich gelassener: „Dies ist ein freies Land. Singe, wem Gesang gegeben...“

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"Mit freundlichen Grüßen" erscheint am 1. Februar bei Sony Music.