Von Italien und nervigen Schwiegersöhnen
Von Katharina Baier
2013 feiert die Musikwelt sowohl den 200. Geburtstag von Richard Wagner, als auch jenen von Giuseppe Verdi. Diesem Jubiläumsjahr kann beziehungsweise will sich auch das Liszt Festival Raiding im Burgenland nicht entziehen. War doch Richard Wagner in zweiter Ehe mit Cosima, der Tochter von Franz Liszt, verheiratet. Die damals 30-Jährige ließ ihren Ehemann und Liszts Lieblingsschüler Hans von Bülow für den 24 Jahre älteren Wagner sitzen und löste damit 1867 einen handfesten Skandal aus.
„Die persönliche Freundschaft zwischen Franz Liszt und Richard Wagner war intensiv, aber ebenso äußerst ambivalent und spannungsgeladen. Während Liszt seinen Schwiegersohn großzügig förderte und damit wesentlich zu dessen Ruhm beitrug, war Wagner wohl mehr der Nehmer“, erläutern die Intendanten Johannes und Eduard Kutrowatz.
Kommenden Sonntag werden im Festspielhaus die Klangwelten der beiden so unterschiedlichen Komponisten gegenübergestellt. Zur Aufführung gelangen das „Meistersinger“-Vorspiel, die berühmten „Wesendonck-Lieder“ aber auch Wagners Chormusik und Liszts Operntranskriptionen. Martin Haselblöck dirigiert die Wiener Akademie.
Sehnsucht nach Italien
Obwohl Franz Liszt Giuseppe Verdi nie persönlich getroffen hat, hegte er eine große Bewunderung für diesen. Der leidenschaftliche Italien-Liebhaber bearbeitete Themen aus Verdis Opern in zahlreichen Paraphrasen, Transkriptionen und Fantasien und dirigierte in seiner Zeit als Hofkapellmeister in Weimar auch einige seiner Meisterwerke selbst. Am 17. März wird in Raiding der „unbekannte Verdi“ zu ähnlich gearteten Liszt-Werken in Beziehung gesetzt.
Eröffnet wird das Festival aber bereits am Freitag mit einem Konzert der russischen Pianistin Polina Leschenko, die Werke von Liszt und Schumann spielen wird.
KURIER-Leser können am Mittwoch von 11 bis 12 Uhr unter ☎ 01/522 3903 3 x 2 Ehrenkarten für das Eröffnungskonzert am 25. 1. gewinnen. Rechtsweg ausgeschlossen, eine Barablöse ist nicht möglich. Gilt nur für Verbraucher im Sinne des KSchG.
Info: Details zum Festival finden Sie unter: www.lisztfestival.at