Kultur

Viel Haut, viel Show und ein Comeback

Sex sells: Wenn nicht mehr viel geht, dann muss man sich eben ausziehen. So oder so ähnlich lautete das Motto bei den Stars und Sternchen der Popmusik, die zur Verleihung der Musikvideopreise des TV-Senders MTV eingeladen wurden.

Bei der diesjährigen Gala am Sonntagabend in New York stand unter anderem die Pop-Diva Lady Gaga im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, dabei war sie gar nicht nominiert. Einst hatte sie die Veranstaltung in einem Kleid aus echten Fleischfetzen aufgemischt, diesmal durfte sie den Abend mit einem Auftritt eröffnen. Sie präsentiert ihre Single "Applause" im Bikini und mit viel Akrobatik.

Den Rest der Gala verbrachte sie in eben diesem Muschelbikini auf einem Stuhl im Publikum. Zum Showdown von Gaga mit Charts-Konkurrentin Katy Perry hatten US-Medien die Gala im Vorfeld erklärt. Perry beendete die erstmals im New Yorker Stadtteil Brooklyn ausgerichtete Show als Boxerin verkleidet mit ihrem Song "Roar" unter freiem Himmel vor der Skyline von Manhattan.

Sternstunde
Mann der Stunde war Justin Timberlake: Vier Auszeichnungen räumte er ab, darunter die wichtigste für das Video des Jahres, und begeisterte mit einem fast viertelstündigen Auftritt im Schwarz-Weiß-Outfit mit schwarzem Hut und weißen Schuhen das Publikum. Die früheren 'N Sync-Kollegen durften nur einige wenige Minuten daran teilnehmen.

US-Moderator Jimmy Fallon kürte Timberlake anschließend zum "President of Pop". "Er ist der Beste in diesem Geschäft. Er ist eine Legende geworden." Zu Tränen gerührt gab sich Timberlake bescheiden. "Ich habe diese Auszeichnung doch gar nicht verdient. Aber ich gebe sie natürlich auch nicht zurück."

Boygroup
Seit Wochen war darüber spekuliert, getuschelt und gemunkelt worden - und dann standen auf der Bühne plötzlich wirklich vier Männer neben Justin Timberlake: 'N Sync. Vor mehr als zehn Jahren hatte sich die weltweit von Hunderttausenden zumeist weiblichen Fans umschwärmte Boyband getrennt, aber bei den MTV Video Music Awards versammelten sie sich am Sonntagabend (Ortszeit) noch einmal für einen gemeinsamen Auftritt auf der Bühne in New York. Der inzwischen längst als Solokünstler zum Weltstar aufgestiegene Timberlake widmete seinen Bandkameraden von früher dann auch seinen Sonderpreis. "Ich möchte ihn mit euch teilen, aber wir können ihn ja bei mir zu Hause aufbewahren."

Die "VMAs" wurden in insgesamt 16 Kategorien verliehen, über einige davon konnten Fans im Internet abstimmen.

- Video des Jahres: Justin Timberlake, "Mirrors"

- Bestes Video einer Sängerin: Taylor Swift, "I Knew You Were Trouble"

- Bestes Video eines Sängers: Bruno Mars, "Locked Out of Heaven"

- Bestes Hip-Hop-Video: Macklemore und Ryan Lewis mit Ray Dalton, "Can't Hold Us"

- Bestes Pop-Video: Selena Gomez, "Come and Get It"

- Bestes Rock-Video: 30 Seconds to Mars, "Up in the Air"

- Bestes Lied des Sommers: One Direction, "Best Song Ever"

- Beste Zusammenarbeit: Pink und Nate Ruess, "Just Give Me a Reason"

- Aufstrebender Künstler: Austin Mahone, "What About Love"

- Bestes Video mit einer sozialen Botschaft: Macklemore und Ryan Lewis, "Same Love"

- Beste künstlerische Leitung: Janelle Monae mit Erykah Badu, "Q.U.E.E.N"

- Beste Choreographie: Bruno Mars, "Treasure"

- Beste Kameraführung: Macklemore und Ryan Lewis mit Ray Dalton, "Can't Hold Us"

- Beste Regie: Justin Timberlake mit Jay-Z, "Suit & Tie"

- Bester Schnitt: Justin Timberlake, "Mirrors"

- Beste Spezialeffekte: Capital Cities, "Safe and Sound"

- Sonderpreis "Michael Jackson Video Vanguard Award": Justin Timberlake