Kultur

Tim Burton: Trauriger geht's nicht mehr

Bert Brie ist ein Bub mit einem Käsekopf. Manchmal träumt er Schreckliches: dass sein Kopf nur noch ein Viertel Käse ist.
"Dass die Kinder ihn mieden, tat Berti auch weh, jedoch passt er gut zu nem Glas Chardonnay."
So klingt das, wenn ein Mann Gedichte schreibt, der mit Charlie in der Schokoladenfabrik war. Der uns Edward mit den Scherenhänden vorstellte. Der zuletzt bei Alice im Wunderland die Hinrichtung des verrückten Hutmachers verhindert hat.
Der "schräge" US-Regisseur Tim Burton hat soeben, wieder mit Johnny Depp, aus der 40 Jahre alten TV-Serie "Dark Shadows" (Vampire!) einen Kinofilm fertiggestellt. Auch hat er, basierend auf seinem eigenen Kurzfilm, "Frankenweenie" in ein 3-D-Animationsspektakel umgemodelt: Ein Bub und sein toter Hund ...

Bilderbuch für Erwachsene

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In den Buchhandlungen liegt zurzeit Burtons "Das traurige Ende des Austernjungen und andere Geschichten" (übersetzt von Katja Sämann, Quadriga Verlag, 15,50 Euro): Gedichte, von ihm selbst illustriert, in denen er – wie immer eigentlich – die Dämonen seiner Kindheit bändigt.
"Seine" Buben und Mädchen sehen anders aus. Wie Käse. Wie eine Auster. Einer hat Nägel in den Augen. Einer wird für einen Mistkübel gehalten. Sue schnüffelt gern Klebstoff, und immer bleibt beim Schnäuzen das Taschentuch picken. Selbst die Eltern schimpfen ihre Kinder "Missgeburt" und "Geschwulst" ... Ein Bilderbuch für Erwachsene, viel trauriger geht’s nicht mehr.