Kultur

Star der Woche: ADIA VICTORIA

Glücksmomente: Zum Beispiel eine Scheibe zu entdecken wie diese. "Beyond The Bloodhounds" der jungen Gitarristin und Sängerin ADIA VICTORIA aus Nashville, Tennessee. Hätte ich mir nach der ersten Single, dem gothic Nashville-Rocker „Dead Eyes“ nicht gedacht. Der Song ist cool, aber ein klassischer Old-School- Shuffle, wie ihn etwa Jack White immer wieder spielt. Die anderen elf Tracks dieser Debüt-CD gehen allerdings weit über jede nostalgische Retrokiste hinaus.

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Vom zarten a cappella des Openers „Lonely Avenue“ bis zum krachenden Rock von „Head Rod“. Adia Victoria hat etwas zu sagen. Eine schwarze junge Frau in den Südstaaten. Der CD-Titel ist ein Zitat aus dem 1861 erschienenem Buch „Narrative in the Life of a Slave Girl“ von Harriet Jacobs. Und so singt Adia Victoria im harten Landei-Blues von „Stuck In The South“: „I don't know nothin' about Southern belles / But I can tell you something about Southern hell.“ In „Mortimer’s Blues“ klingt sie beinahe wie eine unendlich traurige Debbie Harry, „Sea Of Sand“ hat etwas vom ungebrochenen Aufbegehren einer frühen Alanis Morissette.

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Und dann dieser Gitarrensound, meine Herrn! Diese Frau würd ich gern mal mit Gary Clark Jr. jammen hören. Von wegen Glücksmomente und so ... (Warner)

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POP
KEEPING THE PEACE
ARTHUR BEATRICE

So schön kann Pop sein. Die Gitarren flirren, Keyboards legen einen seidenen Teppich, das Zeugl klingt herrlich satt und rumpelt gerade so viel, dass die Kiste nicht zu glatt klingt. Dazu singt Ella Girardot mit einer leichten Dringlichkeit, wie wir sie seit The Beautiful South nicht mehr gehört haben. Um dann in „Real Life“ richtiggehend abzuheben. Ganz große Oper – einfach wunderbar. Seit fünf Jahren sind die Briten ein Geheimtipp – hoffentlich wird’s jetzt was. (Vertigo)

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ROCK/WORLD
JOHANNESBURG
MUMFORD & SONS

Die gefeierten Erneuerer des britischen Folk sind nach Afrika gereist. Und haben mit großen Alten (Baaba Maal) und Erneuerern des afrikanischen Folk (The Very Best) Musik gemacht. Das funktioniert nicht nur, es entsteht eine Dynamik, der man sich kaum entziehen kann. Die Melodien der Mumfords, die sich an den einfachen Linien traditioneller Volksmusik orientieren, verbinden sich mit der kraftvollen Grundton-Melodik Afrikas. Genial. (Island)

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ROCK
ON MY ONE
JAKE BUGG

Ein wirklich wilder Mix aus allem, was dem Jungstar aus Nottingham selbst gefällt. Akustischer Blues (gut: „On My One“), Dicke-Hose-Poprock (okay: „Gimme Love“), Songs, zu denen man im Autoscooter den Ellbogen raushängt (pfuh: „Bitter Salt“). „Love & Misery“, die Ballade für den ersten Zungenkuss, ist irgendwie richtig süß. Klar quäkt Bugg mehr als er singt – aber ausgerechnet die, die ihm das vorwerfen, gehen vor Heulsuse Neil Young in die Knie. Also wirklich! (Universal)

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POPROCK
EGOMANIAC
KONGOS

Die südafrikanischen Brüder mit griechischen, amerikanischen und mexikanischen Wurzeln legen auf ihrer dritten CD gleich ordentlich los: „Take It From Me“ ist einer der sexiesten Popsongs der Stunde. Ein Stampfer mit Esprit, ein unwiderstehlicher Cocktail aus Energie, Witz, Eingängigkeit und, ja, Akkordeon. Der Rest der Scheibe: sommerliches Poprock-Easy-Listening, mal hübsch („I Don’t Mind“, „Autocorrect“), mal ärgerlich platt („Underground“). (Sony)

PETER GABRIEL: I’m Amazing

NAO: Girlfriend

SCHMIEDS PULS: Streets (Cid Rim Remix)

KANYE WEST: Famous

VIC MENSA: Free Love

MAGGIE ROGERS: Alaska

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TRENTEMOLLER & JEHNNY BETH: River In Me

SIA & DIPLO: Waving Goodbye

GLASS ANIMALS: Life Itself

WYE OAK: Watching The Waiting

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BRENDAN CANNING: Book It To Fresno

RIHANNA: Sledgehammer

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