Andi Knoll würde "den Schas" gern moderieren
Er gehört in Österreich zu den Veteranen des Eurovision Song Contests: 14 Mal schon hat Moderator Andi Knoll das Musikevent für den ORF kommentiert - so auch den Triumph von Conchita Wurst in Kopenhagen. Zu sehen war der gelernte Radiomann dabei allerdings nie. Wenig verwunderlich also, dass sich der 41-jährige Ö3-Conferencier im Interview mit der APA für kommendes Jahr auch als Moderator auf der Bühne ins Spiel brachte. "Das ist natürlich eine große Ehre und ich würde es gerne machen", sagte Knoll. Priorität sei das aber keine. "Vorher gibt es viel wichtigere Entscheidungen zu treffen. Ich werde sicher in der Organisation gschaftlhuberisch mitarbeiten."
Wien "realistisch"
Was den Austragungsort des Song Contests 2015 betrifft, möchte Knoll der Entscheidungen nicht vorgreifen. "Aber realistisch betrachtet braucht man eine Stadt, die eine große Halle hat. Es kann nicht Open-Air sein - da geht es nicht nur ums Wetter, sondern auch ums gleiche Licht für alle." Es brauche eine Stadt mit Hotelbetten in verschiedenen Kategorien. "Es bewegen sich täglich - ohne Zuschauer - 5.000 Menschen von ihren Hotels in die Halle, deshalb brauchst man die entsprechende Infrastruktur."
Schockzustand
Dass er mit seinem "Jetzt hat uns die den Schas gewonnen"-Spruch einen möglichen Fernsehklassiker abgeliefert hat, ist Knoll durchaus bewusst: "Ich habe schon gelesen, das sei das 'I wer' narrisch' der Facebook-Generation. Es war ja nur die Abwandlung eines Alkbottle-Zitats." Dass er sich andererseits bei der Moderation eher zurückgehalten habe, sei ihm erst im Nachhinein aufgefallen. "Das war der Schock - ich habe nicht gewusst, was mir da passiert. Ich habe erst jetzt begriffen, dass ich da bei einem historischen Ereignis dabei war."
Dazu hätte er den Sieg auch nicht verschreien wollen. "Ich habe mit Platz 3 gerechnet. Meine persönliche Dramaturgie ist darauf ausgelegt gewesen, die Leute daheim mit einem dritten Platz auch leben zu lassen. Ich mache das schon so lang und hatte schon viele enttäuschte Hoffnungen. Ich habe mich nicht getraut, an Platz 1 zu glauben."