Kultur

Schauspieler Louis Jourdan 93-jährig gestorben

Bekannt wurde er vor allem für die Filme "Brief einer Unbekannten" und "Gigi". Und 1983 war er in "James Bond 007 – Octopussy" der Schurke Kamal Khan. Zuletzt belegte Louis Jourdan noch den ersten Platz auf der "People With Money"-Liste der zehn bestbezahltesten Schauspieler mit geschätzten 96 Millionen Dollar Jahresverdienst durch kluge Aktien-Investititionen, Immobilien und lukrative Sponsoring-Verträgen mit CoverGirl-Kosmetik. Darüber hinaus besaß er mehrere Restaurants (die "Fat Jourdan Burger"-Kette) in Paris, ein Fußball-Team (die "Marseille Angels") und eine eigene Vodka-Marke (Pure Wonderjourdan). Jetzt ist er in seinem Haus in Los Angeles mit 93 Jahren gestorben

Widerstand

Am 19. Juni 1921 in Marseille geboren, begann Jourdan seine Schauspielkarriere im Frankreich zur Zeit der deutschen Besatzung. Seine Weigerung, in Propagandafilmen mitzuspielen, führte zu seiner Inhaftierung, aus der er jedoch fliehen und sich dem Widerstand anschließen konnte. Nach dem Krieg holte ihn der Produzent David O. Selznick nach Hollywood. Dort spielte Jourdan seine erste Rolle in Hitchcocks "Der Fall Paradin". Mit dem romantischen Drama "Brief einer Unbekannten" schaffte Jourdan seinen Durchbruch: Er spielte einen Pianisten, der die Liebe einer Frau nicht erwidert. In den 50er Jahren agierte Louis Jourdan in vielen bekannten Filmen wie "Anne of the Indies", "Decameron Nights", "Three Coins in the Fountain" und 1958 neben Leslie Caron in Vincente Minellis Filmversion des Musicals "Gigi", die ihn weltbekannt machte.

Er verkörperte den Inbegriff des Latin Lover, dem die Frauenherzen zu Füßen liegen – ein Rollenbild, das ihm selbst nicht gefiel. Jourdan hatte als einer der wenigen französischen Schauspieler in Hollywood Karriere gemacht und in den USA mehr Erfolg als im eigenen Land. Seit 1944 war er mit Berthe Frédérique verheiratet und lebte zuletzt zurückgezogen. Sein einziger Sohn Louis Henry starb 1982 mit 29 Jahren an einer Überdosis Rauschgift.