Kultur

"Quincy" Jack Klugman ist tot

Der US-Schauspieler Jack Klugman, der als Gerichtsmediziner "Quincy" einen Fall nach den anderem löste, ist tot. Wie der US-Fernsehsender ABC unter Berufung auf den Anwalt des Schauspielers berichtete, starb Klugman am Heiligen Abend in seinem Haus in Northridge in Kalifornien im Alter von 90 Jahren. Er sei friedlich an der Seite seiner Ehefrau Peggy entschlafen.

Klugman sei ein Schauspieler von großer Integrität gewesen, schrieb die "New York Times" in ihrem Nachruf. Ein "cooler Typ" und ein "wunderbarer Schauspieler" sei er gewesen, kommentierte die Hollywood-Schauspielerin Whoopi Goldberg beim Kurznachrichtendienst Twitter.

In Österreich wurde Klugman vor allem als Gerichtsmediziner "Quincy" bekannt. Die Serie wurde für den damals noch jungen Fernsehsender RTL zwischen 1992 und 1994 zu einem der ersten großen Erfolge. Anfangs sei ihm richtig schlecht geworden, erinnert sich Klugman an seine ersten Versuche als Gerichtsmediziner. Um seine Rolle gut zu machen, schaute er den richtigen Leichenbeschauern bei der Arbeit zu. Viele Fans hätten ihm Briefe geschickt, dass sie durch die Show ihr Interesse für Medizin entdeckten, sagte der Schauspieler einmal in einem Interview.

Klugmans Karriere

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Quincy und Oscar Madison


Die Serie "Männerwirtschaft" - in der Klugman als Oscar Madison den schlampigen, faulen Sportreporter spielte, der am liebsten zu Hause rumgammelt - feierte beim ZDF Erfolge. Fünf Jahre lang fetzte sich Klugman darin in den siebziger Jahren mit seinem Kollegen Tony Randall, der den pingeligen Felix in der beliebten Komödie um eine skurrile Männerfreundschaft mimte. Die Fernsehadaption von Neil Simons "Ein verrücktes Paar" brachte Klugman gleich zwei Emmy-Trophäen ein.

Beginn am Broadway

Der in Philadelphia geborene Klugman hatte in New York Theater studiert und schon früh seine Liebe zum Broadway entdeckt. Nebenbei experimentierte er in den fünfziger Jahren mit den ersten Live-Fernsehdramen und drehte erst im Alter von 34 Jahren seinen ersten Film ("Timetable", 1956). Es folgte der Filmklassiker "Die Zwölf Geschworenen" - Klugmans Durchbruch. Der Film "Days of Wine and Roses" sowie Auftritte in Serien wie "Kimble auf der Flucht" und "Rauchende Colts" waren weitere Stationen.

In den letzten Jahren hatte sich Klugman zurückgezogen. Von einer Kehlkopf-Operation Ende der achtziger Jahre hatte er sich zwar gut erholt, doch in jüngster Zeit hätte sich sein Gesundheitszustand immer weiter verschlechtert, zitierte die "Los Angeles Times" seinen Sohn. Die Teilnahme an einer Theater-Adaption von "Die Zwölf Geschworenen" hatte Klugman - das damals letzte noch lebende Mitglied der Original-Besetzung des Films - Anfang des Jahres aus gesundheitlichen Gründen wieder abgesagt.