Goldene Nica für belgischen Hühnerzüchter
Hühner gehören zu den Stars des diesjährigen Prix Ars Electronica: "The Cosmopolitan Chicken Project" aus Belgien erhält eine Goldene Nica in der Kategorie Hybrid Arts. Die Gewinner des voestalpine-Preises "the next idea" arbeiten an einer Weiterentwicklung der im Vormarsch befindlichen 3D-Drucker. Künstler aus 73 Ländern haben insgesamt 4.071 Projekte eingereicht. Die Gewinner wurden am Donnerstag in einer Pressekonferenz vorgestellt.
Koen Vanmechelen, der die Nica in der Kategorie Hybrid Art erhält, hat seit 1999 Hühner aus aller Welt gekreuzt und arbeitet an der Züchtung des ultimativen kosmopolitischen Hendls, das die genetischen Informationen aller Hühnerpopulationen weltweit in sich trägt. Sein "Cosmopolitan Chicken Project" nimmt Fragestellungen zur ethischen Vertretbarkeit von Gentechnik oder zur Identität des Einzelnen in einer multikulturellen Gesellschaft auf und stellt die Ergebnisse in verschiedenen Formen dar. Im OK, wo die Gewinner üblicherweise in der "CyberArts"-Ausstellung zu sehen sind, sieht man sich für die Aufnahme des Geflügels gut gerüstet: Am Vorplatz stand laut Direktor Martin Sturm im 19. Jahrhundert ohnehin schon einmal ein Hühnerstall.
Digital Communities
U19 an Österreicher
In der Sparte U19 heißt der Gewinner Dominik Koller (17) aus Österreich. Er programmierte ein Schlagzeug, das in Echtzeit die Schläge auf dem Trommelfell visualisiert. Der voestalpine-Grant "the next idea" geht an das Projekt „Hyperform” von Marcelo Coelho, Skylar Tibbtis, Natan Linder und Yoav Reches. Sie versuchen dem 3D-Print eine vierte Dimension hinzuzufügen. Durch selbstentfaltende Strukturen wird der Druck wesentlich größerer Objekte als bisher möglich.
Auszeichnungen des Prix gab es zudem u.a. für das Projekt "Refugees United". Diese Datenbank hilft Flüchtlingen, nach Verwandten und Freunden zu suchen und umgekehrt. Obwohl sie über viele Tools verfügt, hat sie auch hohe Privacy-Standards, so die Jury. Ebenfalls ausgezeichnet wurde die Installation "Rain Room" der Künstlergruppe rAndom: Der Besucher geht durch einen Raum, in dem es schüttet, er selbst wird aber nicht nass. Möglich machen das Bewegungssensoren.
Die offizielle Preisverleihung findet am 6. September im Linzer Brucknerhaus statt.