Kultur

Mit "Psycho-Sinatra" zurück ins Leben

Mit dem neuen Album ,Mr. M ’ ging es mir nicht darum, den Schmerz zu verarbeiten, sondern mir zu erlauben, dass das Leben weiter geht.“ Kurt Wagner, Mastermind der amerikanischen Alternative-Country-Band Lambchop, verlor Ende 2009 seinen besten Freund, den querschnittsgelähmten Songwriter Vic Chesnutt, durch Selbstmord. Aber anders als andere Künstler fand Wagner in seiner Arbeit kein Ventil für die Trauer über den Verlust.

„Ich konnte nach Vics Tod ein Jahr lang gar nicht Musik machen“, erzählt er im Interview mit dem KURIER. „Denn ohne ihn wäre ich gar kein Musiker. Ich traf ihn, als ich zu Hause ein paar Songs schrieb und mich nicht traute, sie jemandem vorzuspielen. Er ermutigte mich, weiterzumachen und an die Öffentlichkeit zu gehen. Seither habe ich mich bei jeder Album-Produktion permanent mit ihm ausgetauscht.“

Es dauerte, bis Wagner sich daran gewöhnt hatte, ohne das Feedback von seinem Freund Songs zu schreiben. Weil er dann schon wieder „in die Zukunft blicken“ konnte ist „Mr. M“ im Sound zwar von Melancholie durchzogen, die ist aber immer mit Hoffnung, und einer verträumten Leichtigkeit gepaart. Entspannt setzt sich die brüchige Stimme des 54-Jährigen über zarte Country-Jazz-Klänge und psychedelische Streicher. „Psycho-Sinatra“ nennt Wagner diesen So und und geht jetzt damit auf Österreich-Tournee.

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TOURDATEN: 17. 11. Wels/Alter Schlachthof, 18. 11. Wien/WUK, 19. 11. Graz/PPC.