Kultur

Millionenschaden: Einbruch bei Künstler Anselm Kiefer

Unbekannte sind in ein Lager des in Frankreich lebenden deutschen Künstlers Anselm Kiefer eingebrochen und haben einen Schaden von mehr als einer Million Euro angerichtet. Die Einbrecher hätten ein monumentales Werk aus Blei zerstört, um das Metall zu stehlen, teilte die Staatsanwaltschaft am Freitag mit. Auf Überwachungskameras seien vier Männer zu sehen, die das Stahlgitter durchtrennten, mit dem das Werk in dem Lager in Croissy-Beaubourg im Großraum Paris geschützt war.

Die Einbrecher seien nach etwa zwanzig Minuten durch einen Wachdienst vertrieben worden. Der Künstler habe den Schaden auf mehr als eine Million Euro geschätzt, erklärte die Staatsanwaltschaft.

Bereits mehrfache Einbrüche

Bei dem für seine großformatigen Werke aus Blei bekannten Künstler ist in der Vergangenheit schon mehrfach eingebrochen worden. Die Diebe hatten bisher mehr Interesse an dem von Kiefer für seine Werke genutzten Metall als an der Kunst als solche. 2016 waren bei einem Einbruch zwölf Tonnen Marmor und zehn Tonnen Blei gestohlen worden.

Kiefer zählt zu den bedeutendsten zeitgenössischen Künstlern. Seine Werke sind unter anderem im Louvre und im Pariser Pantheon ausgestellt. Der in Donaueschingen geborene 78-Jährige setzt sich häufig mit Kriegserfahrungen und der deutschen Geschichte auseinander. Er hat sich von Dichterinnen und Dichtern wie Ingeborg Bachmann und Paul Celan inspirieren lassen, aber auch von jüdischer Mystik. Neben Blei verarbeitet er oft verbranntes Holz, getrocknete Pflanzen, Asche und Stofffetzen.