Metropol: Der Impresario legt sein Haus in Schutt und Asche
Von Thomas Trenkler
Kulturelle Institutionen jenseits des Gürtels oder der Donau sind spärlich. Eine davon ist das Metropol in der Hernalser Hauptstraße. Peter Hofbauer führt es seit 1995 als damaliger Retter in der Not – und seit 1998 als Eigentümer. Die Subvention von 600.000 Euro, laut Hofbauer seit 15 Jahren nicht erhöht, zwingt zu größtmöglicher Sparsamkeit und einem breitenwirksamen Programm.
Was zur Folge hat, dass der Prinzipal mit Zahlen aufwartet, von denen in anderen Häusern nur geträumt werden kann: Das Metropol hat pro Saison rund 75.000 Besucher, der Eigendeckungsgrad liegt bei 80 Prozent.
"Das Publikum flippt aus"
Einige Zeit lang unterhielt Peter Hofbauer erfolgreich mit „Kompilationsmusicals“, seit etwa zehn Jahren macht er sich sein musikalisches Unterhaltungstheater selbst, denn das spart Tantiemenzahlungen. Doch nun geht der Impresario, Ehemann von Vera Russwurm, ein ziemliches Wagnis ein: Entgegen seiner Grundsätze bringt er eine reine Comedy heraus – ab 14. Februar als österreichische Erstaufführung. „Wird schon schiefgehen!“, so der deutsche Titel, ist zudem sehr aufwendig. Denn zum Schluss fällt das Bühnenbild mehr oder weniger in Schutt und Asche.
Doch Hofbauer fand die 2014 in London uraufgeführte, vielfach preisgekrönte Komödie „The Play That Goes Wrong“ von Jonathan Sayer, Henry Shields und Henry Lewis derart witzig, dass er die Rechte unbedingt kriegen musste: „Allerorts flippt das Publikum aus, die Kritiken überschlagen sich.“
Es handelt sich um ein klassisches Stück im Stück: Eine Laienspielgruppe will den Krimi „Mord auf Schloss Haversham“ zur Aufführung bringen – doch alles, was schiefgehen kann, geht schief. Hofbauer setzt zunächst 30 Vorstellungen an.
Als zweite große Produktion zeigt er ab 2. Oktober seine eigene Überarbeitung der Strauss-Operette „Die Fledermaus“ als Komödie mit Musik, die er im Sommer 2018 beim Theatersommer auf Schloss Weitra herausgebracht hatte.
Wie es mit dem Metropol ab 2020 weitergehen wird, sei, so Peter Hofbauer (72), noch völlig offen. Er kann sich vorstellen, einen künstlerischen Leiter zu bestellen – oder das Theater ganz aus der Hand zu geben. Ohne eine Subventionserhöhung werde es allerdings nicht gehen.